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Sentimentaler Prokop

ÖHB-Sportwart Gunnar Prokop hat am Sonntag nach vier Jahrzehnten fanatischem Engagement im Sport den vorläufig größten Erfolg erreicht. [13.12.99]

Der Gewinn von WM-Bronze mit Österreichs Damen bei der Handball-Weltmeisterschaft in Norwegen zählt für den “Zampano” mehr als Eva Jankos Bronze-Medaille im Speerwurf bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko oder Handball-EM-Bronze 1996. Angesichts des jüngsten Erfolges ließ Prokop bei den anschließenden Feiern eine neue Seite erkennen, er wurde sentimental und philosophisch.

“Dieser Erfolg bedeutet für mich sehr viel. Man muss ja daran denken, dass es in Österreich nur rund 1.000 gemeldete Handballerinnen gibt”, meinte der siegreiche Feldherr mit feuchten Augen. Gleichzeitig dachte Prokop aber auch schon an die Zeit nach Olympia 2000. Bis zu den Spielen mache er natürlich auf jeden Fall weiter. Die Chance auf eine neuerliche Medaille ist zu verlockend. Aber danach? “Ich weiß noch nicht, wie’s dann weiter geht. Seit ich zwei Enkerl habe, hat mein Leben auf jeden Fall einen neuen Sinn.”

Prokop präsentiert sich auch reifer als früher. Niederlagen verkraftet er viel besser als früher, dafür musste er während dieser Titelkämpfe vor allem beim Zittersieg gegen Frankreich verarztet werden. Nicht zu Unrecht, denn sein Blutdruck kletterte schon vor dem “kleinen Finale” gegen Rumänien auf 230:140:
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