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Sensationelle Hörgenüsse durch Dudelsack und Co.

„Concerto Stella Matutina“ auf der Kulturbühne AmBach.
„Concerto Stella Matutina“ auf der Kulturbühne AmBach. ©Edgar Schmidt
"Concerto Stella Matutina" mit ungewöhnlichen Instrumenten.
„Concerto Stella Matutina“ AmBach

 

GÖTZIS  „Von Dudelsäcken und Landschaftspaukern“…

Im 2. Abo-Konzert des „Concerto Stella Matutina“ in der ausverkauften Kulturbühne gab es kürzlich ein ungewohntes, aber umso köstlicheres Programm.

Da dominierten nicht wie üblich prächtige Barockklänge, sondern zweimal der Salzburger Meister Mozart und im Zentrum ein wohl  hier unbekannter böhmischer Oboist und  Paukist, Georg Druschetzky (1745-1819, 200. Todestag). Er war Militärkapellmeister zwischen Inn, Enns und Donau, „Landschaftspauker“ in Linz; seit 1783 in Wien, erhielt er wichtige Positionen und schuf zahlreiche Werke aller Sparten. Druschetzky war ein profunder Kenner der Volksmusik und ignorierte genial die leidigen Genzen zwischen E-und U-Musik. Ein Schlüsselwerk, die „Parthia mit Bauerninstrumenten“  wurde AmBach stürmisch bejubelt. Drei  österreichische Spitzensolisten vermittelten auf den ungewöhnlichen Instrumenten sensationelle Hörgenüsse.

Kräftige Pauke zum Auftakt

Der ereignisreiche Abend begann mit der kraftvollen  Serenade in D-Dur, KV  239, von Mozart mit den sensiblen Solisten  David Drabek und  Ursula Wykypiel (Violine),  Lucas Schurig-Breuß (Viola) und Barbara Fischer (Kontrabass). Und der fröhliche Mozart stellte die Pauken (Heiko Kleber) groß heraus, fast als imaginären „Gruß“ an den „Landschaftspauker“ Jiri. Und danach Aufmarsch der musikalischen Raritäten samt den drei urwüchsigen Gästen Sepp Pichler (Dudelsack), Stefan Straubinger (Drehleier) und  Wolfgang Praxmarer (Citer); dazu noch Hölzernes Glachter  (Johannes Servi) und Hackbrett (Barbara Fischer). Druschetzkys  „Parthia mit Bauerninstrumenten“ und nach der Pause auch noch Gstanzln etc. (Volksmusik des 18. Jh. aus dem Donauraum) des großartigen Trios Dudelsack/Drehleier/Citer ohne Orchester, aber mit viel Urwüchsigkeit entfachten Beifallsstürme wie selten einmal AmBach.  Den Schlusspunkt nach soviel deftigen Tönen machte eine meisterhafte Interpretation der Sinfonie in C-Dur, KV 425 (Linzer Sinfonie)  von Mozart. Auch ohne Dirigenten erklang das Werk in ansprechenden klassischen Proportionen. Der Cellist Thomas Platzgummer hatte die musikalische Gesamtleitung, moderierte wie immer mit Humor und Charme und bearbeitete auch lautstark ein historisches, langhalsiges „Wesen“ namens Trumscheit oder „Nonnentrompete“.

SCH

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