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Seniorenvertreter fordern Abgeltung der Inflation für kleine Pensionen

Gerstorfer und Korosec.
Gerstorfer und Korosec. ©APA/HANS KLAUS TECHT
Am Donnerstag traten die Seniorenvertreter erneut an die Öffentlichkeit, um ihren Widerstand gegen eine Anpassung der Pensionen unterhalb der Inflationsrate zu äußern.
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Die Koalition hat sich bezüglich der Pensionsanpassung für 2026 geeinigt. Das konkrete Ergebnis soll Freitagfrüh bei einer Pressekonferenz der Hauptverhandler um Sozialministerin Korinna Schumann (SPÖ) präsentiert werden. Nicht mit an Bord sind die Pensionistenvertreter. In einer Aussendung des Seniorenrats wurde betont, dass man in den Gesprächen keine Einigung erzielen habe können. Davor war man zu einer zweiten und finalen Verhandlungsrunde zusammengekommen.

Wie das Ergebnis nun ausgefallen ist, wurde vorerst nicht kommuniziert. Spekuliert worden war zuletzt in Verhandlerkreisen, dass es bis zur Medianpension eine volle Anpassung von 2,7 Prozent geben wird, für alle anderen läge sie allenfalls gestaffelt darunter. Insgesamt peilt man offenbar einen Wert von etwa 2,2 Prozent an, womit man nicht weit über dem Zielwert von Kanzler Christian Stocker (ÖVP) von zwei Prozent zu liegen kommen würde.

"Die 2,7 Prozent für die kleinen sind außer Frage zu stellen"

Seniorenvertreter hatten sich am Vormittag noch einmal an die Öffentlichkeit gewandt, um ihren Protest gegen eine Anpassung unter der Teuerungsrate kundzutun. Für die Pensionistenvertreterinnen war klar, dass zumindest bei niedrigen Pensionen die Abgeltung der Inflation außer Diskussion stehen müsse: "Die 2,7 Prozent für die kleinen sind außer Frage zu stellen", betonte Seniorenbund-Obfrau Ingrid Korosec (ÖVP). Die Vorsitzende des Pensionistenverbands Birgit Gerstorfer (SPÖ) gab als Ziel aus, "das Schlimmste", nämlich eine Anpassung unter der Teuerung für alle verhindern zu wollen.

Korosec sieht aber nicht ein, wieso nicht allen die Inflation abgegolten wird. Eine soziale Staffelung könne man einmal als Ausnahme machen aber nicht zur Selbstverständlichkeit werden lassen. Ohnehin seien Senioren von der Teuerung mehr betroffen als andere Gruppen, seien doch die Kosten für Lebensmittel und Gesundheitsleistungen stärker gestiegen.

Dazu müsse man bedenken, dass die Pensionisten durch die Anhebung ihrer Krankenversicherungsbeiträge ohnehin schon einen Beitrag zur Budgetkonsolidierung geleistet hätten. Dazu kämen noch neue Mehrkosten etwa durch die Selbstbehalte bei Krankentransporten oder teurere Pensionisten-Fahrscheine, betonte Korosec.

Anpassungsfaktor auf Basis der Inflation und tatsŠächliche Erhšhung 2018-2025, 2026 gesetzlicher Wert.

Pensionistenvertretung von Regierung enttäuscht

Insgesamt ist die Pensionistenvertretung von der Regierung jedenfalls enttäuscht, vermisst man angesichts der Debatte um die Anpassung doch Verlässlichkeit und Vertrauen: "Die Wertschätzung fehlt uns schon ein wenig", formulierte Korosec.

Daran dürfte sich später in den abschließenden Verhandlungsrunde nicht mehr viel geändert haben. In einer Aussendung wird extra betont, dass keine Einigung erzielt werden konnte und man an der morgigen Pressekonferenz der Koalition nicht teilnehmen werde.

(APA/Red)

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