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Selbsttherapie per Internet

Eine Selbsttherapie per Internet kann manchen depressiven Menschen ebenso gut helfen wie eine klassische Gesprächstherapie. Forscher empfehlen das Therapieangebot zu erweitern.

Das haben Forscher der schwedischen Universität Linköping in einer Studie mit 117 Patienten herausgefunden, die an leichten bis mittleren Depressionen leiden. Die Forscher empfehlen im „British Journal of Psychiatry“ (Bd. 187, S. 456) vom Dienstag, die Internet-basierte Therapie solle als ergänzendes oder alternatives Verfahren zur Behandlung dieser Form von Depressionen weiter erforscht werden. Für die Studie wurden die Probanden in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine nahm an einem Internetangebot einer so genannten kognitiven Verhaltenstherapie sowie an einer Internetdiskussionsgruppe teil, die andere beteiligte sich nur an der Diskussionsgruppe. Die kognitive Verhaltenstherapie zielt darauf, dass Patienten ihre eigenen negativen oder zerstörerischen Angewohnheiten und Denkmuster erkennen und verändern. Rund ein Drittel (37 Prozent) der Teilnehmer brach den Angaben zufolge die Therapie ab, weil sie zu „fordernd und anspruchsvoll“ sei. Die anderen beendeten das auf acht Wochen angelegte Programm im Durchschnitt in zehn Wochen. Sowohl direkt im Anschluss daran, als auch nach einem halben Jahr hätten diese Patienten weniger Krankheitssymptome gezeigt, sagte Forschungsleiter Gerhard Andersson. Bei den Teilnehmern der reinen Internetdiskussionsgruppe hingegen sei dieser Erfolg ausgeblieben. „Das Ergebnis des Therapieangebots im Internet gleicht dem in kontrollierten Studien klinischer Therapie.“ Das es aber häufig lange Wartelisten für eine klassische Therapie gebe, sei die „Selbsthilfe-Behandlung von Depression eine attraktive Option“, meint Andersson.

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