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Selbstorganisation als Weg

Anja Ritter bei Ihrer Arbeit als Soziokratie Expertin i. A.
Anja Ritter bei Ihrer Arbeit als Soziokratie Expertin i. A. ©PlattformV
Effektiv und selbst organisiert zusammenarbeiten. Mit der soziokratischen Kreisorganisationsmethode für Vereine und Organisationen ist das möglich.
Vernetzungs- und Austauschtreffen

Dornbirn. Ein Austauschtreffen für Interessierte an der soziokratischen Kreisorganisationsmethode fand kürzlich bei und mit PlattformV im Rhomberg-Areal statt.

Soziokratie realisiert selbstorganisierte Entscheidungen, verwirklicht neue Möglichkeiten von Verantwortung und erhöht die Identifikation mit der Organisation, dem Verein nachhaltig. Anja Ritter aus Langenegg hat gemeinsam mit Suzanne Käser, beide Regionsleiterinnen im Soziokratie Zentrum, die Veranstaltung in Dornbirn organisiert. Ritter meint: „Alle werden gehört. Niemand wird übergangen.“ So würden in Besprechungen auch die Leiseren gehört werden. Tatsächlich entscheidet bei Sitzungen nach dem soziokratischen Prinzip nicht die Mehrheit, sondern das Argument. Alle arbeiten auf Augenhöhe zusammen und übernehmen Verantwortung. Es ginge um Verbindlichkeit, das Hören und Gehörtwerden. Vor allem aber wird effektiv entschieden und effizient zusammengearbeitet. Eine neue Form von Leitung und Führung im Ehrenamt wie auch in Non-Profit-Organisationen oder Unternehmen aus der Wirtschaft.

Mit Soziokratie zur Selbstorganisation


Wie kann es gelingen diese Methode in Gemeinschaften, Vereinen, Organisationen und Unternehmen zu implementieren? Dieser Frage gingen Experten und all jene, die es werden wollen, im Rahmen des Vernetzungstreffens nach.

Dabei berichteten acht Organisationen und Unternehmen von ihren Erfahrungen. Dabei waren u. a. Peter Rimpau und Elisabeth Oetting von der Tiny Haus Gemeinschaft Vorarlberg, Andreas Artlich, Chefarzt und Jörg Hempel, Mitglieder der Geschäftsleitung der Kinder- und Jugendklinik Ravensburg oder die Personalleiterin Irene Anneler und Robert Schmid aus der Geschäftsleitung von Pawi Verpackungen Winterthur. Des Weiteren kamen Vertreter von S.I.E. Solutions Lustenau, Bioland Deutschland sowie Stadträte und -bedienstete aus Augsburg zum Wort. Einen Erfahrungsbericht gab es zudem von einer elternverwalteten Privatschule und einem Kompetenzzentrum für Menschen mit Behinderung.

Pia Härtinger, Stadträtin: „Ich erlebte Mehrheitsentscheide, manchmal sehr unbefriedigend. Deshalb habe ich die Idee der Soziokratie in Ausschüssen in unserer Stadt eingebracht.” Die konsequente Moderation und das gemeinsame Ziel hat die Gremien der Stadt weitergebracht. Auch von der S.I.E Lustenau vertreten durch Markus Dillinger und Jacqueline Hackbarth wurde bestätigt, dass Sitzungen so ausgezeichnet funktionieren, Entscheidungen werden in der Breite getragen und umgesetzt. „Eine externe Begleitung ist anfangs unabdingbar“, so der Geschäftsführer. Aus dem Verbandsgeschehen berichtete Christine Brandmeir von Bioland Deutschland. So hätten sich mit der soziokratischen Methode die Qualität der Entscheidung erhöht und die Gleichwertigkeit von Haupt- und Ehrenamt konnte betont werden.

Mehr Informationen unter https://bit.ly/2xBVCSJ bzw. www.anja-ritter.at oder www.soziokratiezentrum.org.

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