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"Seit drei Stunden warte ich hier" – Fahrgäste frustriert über Zugausfälle in Vorarlberg

Waanders/VOL.AT
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Während die ÖBB weiterhin an der Behebung der Stellwerkstörung am Bahnhof Wolfurt arbeitet, stehen viele Fahrgäste buchstäblich auf verlorenem Posten. VOL.AT war am Dornbirner Bahnhof vor Ort und hat nachgefragt, wie sich die Situation für die Betroffenen anfühlt.

Die ÖBB hatte mitgeteilt, dass zwischen Hohenems und Lochau-Hörbranz voraussichtlich bis in den Nachmittag hinein kein Zugverkehr möglich ist.

Ein Schienenersatzverkehr mit Bussen wurde eingerichtet – dieser kann die gewohnten Verbindungen jedoch nicht vollständig ersetzen. Dementsprechend angespannt ist auch die Stimmung rund um den Bahnhof Dornbirn.

Die kompletten Stimmen zur Thematik sind im nachfolgenden Video zu sehen.

"Sollten sich besser organisieren"

Sarah aus Hohenems wollte am Vormittag nach Feldkirch fahren. Doch stattdessen steht sie am Bahnhof und sagt: "Ich finde es voll scheiße. Die sollten das besser organisieren." Auf die Frage, ob sie bereits mit dem ÖBB-Personal gesprochen habe, meint sie nur: "Nein, noch nicht."

Hatte eigentlich einen wichtigen Termin in Feldkirch: Sarah aus Hohenems. ©Waanders/VOL.AT

Tagespläne durchkreuzt

Auch Zhanna aus Schwarzenberg ist enttäuscht. Ihre Pläne für den Tag im Montafon seien dahin, sagt sie: "Ich fahre einfach zurück, weil ich kann nichts damit machen. Der Ersatzverkehr ist für mich nicht sinnvoll – erst mit dem Bus nach Hohenems, dann nach Feldkirch und dann noch mit dem Zug weiter? Das passt mir nicht." Zwar müsse sie heute nicht zur Arbeit, betont sie, aber für viele andere sei das ein ernstes Problem: "Ich hatte Glück. Für Leute mit Job oder Schule ist das echt schwierig."

Zhanna, hatte eigentlich andere Pläne als den Tag am Bahnhof zu verbringen. ©Waanders/VOL.AT

Für die Arbeit eine Katastrophe

Gabriela aus Lindau, die um halb elf am Bahnhof eintraf, hatte da erst 22 Minuten gewartet – doch ihre Geduld ist schon jetzt am Limit: "Das ist total blöd, weil ich brauche einen Zug für die Arbeit. Es gibt keinen passenden Bus. Keine Option. Nur warten und schauen, was passiert."

Hat keine Möglichkeit außer warten. Gabriela, die in Deutschland zur Arbeit muss. ©Waanders/VOL.AT

Omar und Ali erzählen: "Ich wollte nach Feldkirch, weil ich arbeiten muss. Aber der Zug kam nicht. Ich warte schon seit drei Stunden – jetzt bleibt mir nur noch der Bus." Auch andere schildern ähnliche Erfahrungen: "Ich bin um sieben Uhr aufgestanden und habe noch nichts gegessen – so geht das nicht."

Einige kamne heute spät oder garnicht zur Arbeit, so auch Omar und Ali. ©Waanders/VOL.AT

Viele kritisieren nicht nur die Situation, sondern auch die mangelnde Kommunikation: "Ich weiß nicht, was genau los ist – Unfall oder Technik? Jedenfalls geht nichts weiter", so ein junger Mann, der am Bahnsteig wartet, um zur Arbeit zu kommen, und bereits seit drei Stunden auf ein Weiterkommen hofft. Der heutige Tag zeigt: Eine technische Störung ist schnell passiert – die Auswirkungen treffen jedoch mitten ins Leben der Menschen.

(VOL.AT)

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