AA

Seit drei Jahrzehnten Soldat mit Leidenschaft

Oberst Ing. Martin Hämmerle (re.) bei der Ehrung in Bregenz
Oberst Ing. Martin Hämmerle (re.) bei der Ehrung in Bregenz ©Hämmerle
Oberst Martin Hämmerle

Der Götzner Martin Hämmerle wurde kürzlich vom Bundespräsidenten Heinz Fischer zum Oberst befördert. Oberst Hämmerle arbeitet hauptberuflich beim Zoll, ist seit 30 Jahren Soldat und führt seit über fünf Jahren erfolgreich das Jägerbataillon Vorarlberg.
Der ranghöchste Vorarlberger Milizsoldat in Kommandofunktion sprach im Heimat Interview über die Aufgaben und Ziele des Jägerbataillons Vorarlberg und seine persönliche Vision für das Milizbataillon.

VN Heimat: „Herr Ing. Hämmerle, können Sie den Begriff Milizbataillon mit ein paar Sätzen beschreiben?“

M. Hämmerle: “Das Jägerbataillon Vorarlberg besteht seit 2006 und setzt sich aus Soldaten verschiedenster Berufsgruppen aller Bevölkerungsschichten zusammen. Unser Wahlspruch lautet: verantwortungsbewusst – zuverlässig – professionell. Unternehmer, Beamte, Angestellte, Arbeiter und Stundenten kombinieren im Jägerbataillon Vorarlberg ihr privates Wissen mit militärischer Ausbildung und Praxis. Diese besondere Synergie und die Nutzung vorhandener Netzwerke schaffen ideale Voraussetzungen und bilden einen wichtigen Bestandteil für die Sicherheit in Vorarlberg.“

VN Heimat: „Was gehört konkret zu den Aufgaben des Jägerbataillons Vorarlberg?“

M. Hämmerle:“ Kernaufgabe ist der Schutz sicherheitsrelevanter Infrastruktur im Land. Insbesondere die Fähigkeit zum Schutz von Energie- und Wasserversorgungseinrichtungen, des Verkehrsnetzes und öffentlicher Objekte wird intensiv geübt. Die aufwändige Vorbereitung zur Bewältigung dieser Aufgaben erfolgt im Rahmen von fordernden Übungen. Freiwilligkeit und ein zeitaufwendiges Engagement des Führungskaders das durchaus als ehrenamtlich bezeichnet werden kann, stellen die Übungserfolge sicher.“

VN Heimat: „Was gehört zu Ihrem Wirkungsbereich als Oberst in Vorarlberg?“

M. Hämmerle: „Der Wirkungsbereich ergibt sich aus meiner Funktion als Bataillonskommandant und umfasst alle personell und materiell relevanten Führungsagenden im Jägerbataillon Vorarlberg. Personal- und Organisationsentwicklung gehören ebenso wie Koordinationstätigkeiten und Fachausbildung dazu wie spezifische Übungen, um schnell zielgerichtet und wirksam einsatzbereit zu sein.

VN Heimat: „Wie werden die Milizsoldaten des Jägerbataillons auf ihre Einsätze vorbereitet?“

M. Hämmerle: „ Die allgemeine Ausbildung erfolgt an den Akademien und Waffenschulen des Österreichischen Bundesheeres. Wenn das Jägerbataillon Vorarlberg übt, wird gelerntes angewendet und aufgefrischt bzw. ergänzt. Ziel ist immer praxis- und einsatzorientiert auszubilden und zu üben. Für Auslandseinsätze werden die Soldaten zusätzlich speziell auf die besonderen Bedingungen vorbereitet. Örtlich finden unsere Übungen auftragsbezogen an Schutzobjekten in Vorarlberg, im Gebirge zum trainieren von Lawineneinsätzen, aber auch auf Truppenübungsplätzen, wie z.B. dieses Jahr im Tirol in der Wattener Lizum und in Hochfilzen statt, wo wir die Gelegenheit haben mit unseren schweren Waffen zu schiessen.

VN Heimat: „Welches war der jüngste Einsatz Ihres Bataillons?“

M. Hämmerle: „Anlässlich des Weltwirtschaftsgipfels in Davos stellte das Jägerbataillon Vorarlberg Soldaten für das EmergencyResponseTeamAir im Rahmen der Luftraumsicherungsoperation Dädalus“

VN Heimat: „Wie sehen Ihre Ziele und Wünsche für das Jägerbataillon Vorarlberg aus?“

M. Hämmerle: „Mein Wunsch ist die Anerkennung und Wertschätzung des Einsatzes der Milizsoldaten durch Politik, Wirtschaft und Bevölkerung um die Basis für eine leistungsadäquate Vorgangsweise in wirtschaftlicher und sozialrechtlicher Hinsicht zu entwickeln. Mein Ziel ist die kontinuierliche Weiterentwicklung der bis dato erfolgreichen Wege des Jägerbataillons Vorarlberg nach dem Grundsätzen: Verantwortungsbewusstsein, Zuverlässigkeit und Professionalität. Professionell geplante und durchgeführte Übungen und Ausbildungen sollen eine verantwortungsvolle Auftragserfüllung im Hinblick auf die beteiligten Menschen und den Umgang mit staatlichen Geldern sicherstellen.“

Zur Person:
Oberst Ing. Martin Hämmerle
Geburtstag: 02. August 1962
Wohnort: Götzis
Familie: Verheiratet mit Helga, Kinder: Nicole, Thomas & Yvonne
Beruf: Systemprüfer Zoll
Hobby: Familie & Ausdauersport (Bergsteigen, Mountainbiken, Schifahren)
Persönliches Vorbild: „Umfassend denkende Menschen mit Einfühlungsvermögen.“

Faktbox:
Von den mehr als 1 000 000 Wehrpflichtigen im Alter von 18 bis 50 (bzw. 65) stehen etwa
35 000 im Präsenzdienst (ca. 25 000 Berufssoldaten und ca. 10 000 Grundwehrdiener), etwa 30 000 sind im Milizstand und theoretisch ca. 945 000 im Reservestand.
10 Miliz-Jägerbataillone (1 je Bundesland; in Wien 2) – rd. 1000 Soldaten je Bataillon

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Götzis
  • Seit drei Jahrzehnten Soldat mit Leidenschaft