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„Sehe meinen Job als Dienstleister an der Gemeinde“

Die Bilanz nach einem Jahr im Amt fällt für Tobias Bischofberger positiv aus.
Die Bilanz nach einem Jahr im Amt fällt für Tobias Bischofberger positiv aus. ©Laurence Feider
Nach seinem ersten Amtsjahr spricht Tobias Bischofberger über den „Job“ als Bürgermeister von Mellau.
Interview Bürgermeister Bischofberger

Interview. Vor fünfzehn Monaten hat Tobias Bischofberger das Amt des Bürgermeisters in Mellau übernommen – im VN-Heimat-Interview zieht der Bürgermeister eine erste Bilanz und spricht über zukünftige Herausforderungen.

Wie geht es Ihnen nach einem Jahr im Amt?

Bischofberger: Bei Amtsantritt hatte ich keine fixe Vorstellung – ich wusste nur, dass es zeitintensiv und herausfordernd werden würde. Als gelernter Touristiker sehe ich meinen Job als Dienstleister an der Gemeinde und an den Bürgern. Fixe Amtsstunden gibt es nicht, dennoch bin ich erreichbar – jeder hat meine Handynummer. Derzeit stehen einige Großprojekte an, aber es ist mir wichtig, auch die „kleinen Dinge“ nicht zu vergessen. Bei ersteren bin ich sehr froh, auf die Unterstützung der Gemeindemandatare zählen zu können. Sie sind sehr engagiert und das „taugt“ mir – ich möchte mich bei allen bedanken, die mich in meinem Amt unterstützen, die meisten ehrenamtlich. Wenn ich auf das erste Jahr zurückblicke, kann ich sagen, es ist spannend, nicht „allat“ gut, aber immer wieder gut.

Was schätzen Sie am „Job“ des Bürgermeisters?

Bischofberger: Es ist eine schöne Herausforderung – ich habe mit vielen Themen und mit vielen Menschen zu tun und das macht mir Spaß. Für mich kommt das Gemeinwohl an erster Stelle – ich versuche für Alle ein offenes Ohr zu haben und eine offene Gesprächskultur zu pflegen.

In welche Richtung sollte sich Mellau entwickeln?

Bischofberger: Wir können uns im Moment nur selber im Weg stehen. Wir leben in einer wunderschönen Region, in einem wunderschönen Ort und sind auf hohem Niveau unterwegs. Dank dem touristischen Aufschwung sind wir in der Lage wichtige Investitionen in die Infrastruktur zu tätigen. Ich bin ein sehr regional denkender Mensch und sehe in der regionalen Zusammenarbeit mit dem witus-Kreis und der Regio Bregenzerwald eine große Chance – jüngstes Beispiel ist die Wälderhalle. Auch im Bereich der Familien- und Sozialpolitik machen Synergien Sinn. Wenn wir gewisse Themen gemeinsam angehen und sie dann wieder auf Gemeindeebene übertragen, können wir sehr effizient arbeiten. Ich bin ein Föderalist, wie er im Buche steht und übrigens auch ein Europäer durch und durch.

Welche Themen beschäftigen Sie derzeit am meisten?

Bischofberger: Ganz oben auf der Agenda steht der geplante Neubau unseres Gemeindezentrums. Ein weiteres Thema, das uns beschäftigt, ist die Zufahrt und Brücke zu den Bergbahnen. Im Bereich Tourismus arbeiten wir weiter an der Qualitätsoptimierung, möchten weitere Angebote schaffen und die bestehende Infrastruktur verbessern. Was mich sehr freut ist, dass das Thema Gemeindearzt nun endgültig auf Schiene ist und wir mit Heidi Kaufmann ab Herbst wieder eine Gemeindeärztin mit eigener Arztpraxis im Ort haben.

Wo sehen Sie die größten Herausforderungen für die Zukunft?

Bischofberger: Es ist wichtig bürgernah zu bleiben und ehrenamtliches Engagement trotz zunehmender Bürokratisierung weiter zu fördern. Gewisse Strukturen im Ort müssen erhalten bleiben. Wichtige Themen werden Kinderbetreuung und Wohnraum für junge Familien sein. Wir möchten uns mit Maß und Ziel weiterentwickeln und dabei nicht vergessen, dass wir nicht allein auf der Welt sind. Gewisse Sachen kann man im Größeren besser lösen.

Haben Sie einen Lieblingsort in Mellau?

Bischofberger: Es gibt in Mellau viele schöne Plätze. Wenn ich mit meinen Kindern im Ort und in der Natur unterwegs bin, freue ich mich immer wieder darüber, wie schön wir es hier haben. Ich haben keinen Lieblingsort, aber Lieblingsmomente – wie den, wenn ich beim Sommerlager der Pfadfinder am Lagerfeuer sitze.

 

Zur Person

Tobias Bischofberger

Geburtstag: 15. Jänner 1976

Familienstand: verheiratet, vier Kinder

Beruf: Bürgermeister

Hobbys: Pfadfinder und Feuerwehr

Lebensmotto: „Die Welt ein bisschen besser zurücklassen, als du sie vorgefunden hast“ (Robert Baden-Powell) und „So gut ich kann“ (Pfadfinder-Versprechen)

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