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Segelsport von höchster Güte

Hard - Christian Rinder bringt beim Match Race in Hard den Segelsport zu den Zuschauern.

Da sich der Regattasport ausschließlich weit draußen am Wasser abspielte, fristete der Segelsport in der Publikumsgunst ein Mauerblümchendasein. Irgendwann fahren Boote über die Ziellinie, keiner weiß, wer Erster ist. Mit der Erfindung des Match Race änderte sich dies. Vor allem dann, wenn sich solch ein Boot-gegen-Boot-Rennen nahe am Ufer wie im Harder Binnenbecken abspielt. Christian Rinder erfüllte sich vor zwei Jahren mit Hilfe des Yachtclubs Hard den hartnäckig verfolgten Traum, mit viel finanziellem Risiko selbst ein Match Race zu veranstalten.

„Der Segelsport bedeutet mir sehr viel. Aber es gibt ein permanentes Sponsorenproblem. Sie investieren nur, wenn sie sich vor größerem Publikum präsentieren können“, weiß Rinder. „Ich dachte mir, ich mache etwas für Zuseher.“ Nach einigen Jahren Überzeugungsarbeit startete er 2006 in bescheidenem Rahmen, nützte die alten Kontakte aus seiner eigenen Aktivzeit als Opti- und 470er-Segler, um Sportler zu begeistern, und landete einen Achtungserfolg.

Im Vorjahr steigerte sich das Publikumsinteresse, Segler aus den vordersten Weltcup­rängen reisten an, das Race wurde von der internationalen Segelvereinigung (ISAF) von Grade 3 auf 2 aufgewertet. Die Besucher äußerten sich begeistert darüber, dass ihnen Rinder den Sport auch erklärte. „Vom Ufer aus kommentierte ich die Manöver, sodass die Leute die Regeln immer besser verstanden und intensiver am Wasserduell Anteil nahmen.“ Rinder machte das so gut, dass er darauf zum bekannten Match Race in Hamburg als Moderator eingeladen wurde.

Unterhaltung und Sport

In diesem Jahr ist alles größer. Gemeinde und Wirtschaft erkannten, dass sich der Harder Match Race Cup durchaus als werbewirksam für die Region entwickelt. Unter dem Motto „Harder Genusswelten“ präsentieren sich rund ums Festzelt bei der „Mole Hard“ bis Sonntag Gastronomie, Handwerksbetriebe und themenbezogene Firmen. Damit wird die Veranstaltung für ein breiteres Publikum interessant, dem ein abwechslungsreiches Programm geboten wird. Mit „der Sport steht im Mittelpunkt, Volksfestcharakter mit Bierzeltbänken passt nicht dazu“, lehnt Rinder Remmidemmi-Atmosphäre ab.

Eine Philosophie, die der Eventmanager schon als Projektleiter der SUPRO-Aktion „Kinder stark machen durch Sport“ vertrat. Die Kindersportwelt auf der Dornbirner Messe lud junge Leute zum Mitmachen in 40 Sportarten ein. Natürlich war auch Segeln präsent. So wie Rinder die Liebe 1995 nach Vorarlberg zog, verlegte er aus demselben Grund seinen Lebensmittelpunkt wieder nach Wien zurück. „Mein achtmonatiger Sohn veränderte alles“, stellt er resümierend fest. „Mit Segeln ist keine Existenzsicherung möglich.“

Der studierte Betriebswirtschafter macht derzeit eine Zusatzausbildung als Immobilientreuhänder. Aber „mindestens einmal pro Monat zieht es mich nach Vorarlberg.“ 2010 gilt es, einen ganz großen Auftritt zu bestehen: Die ISAF vergab die Match-Race-EM nach Hard. „Ich freue mich schon darauf.“

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