Der Hörbranzer Kurt Gleffe (Jahrgang 1945) erinnert sich: „Gemeinsam mit meinen Freunden Eugen Loretz und Engelbert Gmeinder war ich schon am Vormittag auf dem Hochberg Schi fahren. Nachdem wir wieder im Tal waren, beschlossen wir kurzerhand eine Fahrt auf dem Eis zu unternehmen. Mit zwei Puch-Mopeds machten wir uns auf den Weg zum See. Bei der Ruggbachmündung gelangten wir aufs Eis. Eugen fuhr mit seinem einsitzigen MS oder MV 50, wogegen Engelbert und ich auf seinem zweisitzigen DS 50 Platz nahmen.
Wir kamen ziemlich flott voran. Die Füße hielten wir meist knapp über der Eisfläche, damit wir im Falle eines Wegrutschens einen Sturz hätten abfangen können. Aber es ging alles gut. Nachdem wir uns an das Eis – manchmal war es ‚arschglatt’ – gewöhnt hatten, steuerten wir auf Lindau zu. Kurz vor dem Hafen mussten wir stoppen, da sich hier eine Verwerfung gebildet hatte. Dort mussten wir die Mopeds ‚hinüberlupfen’. Im Hafen Lindau angekommen, kehrten wir in einem Gasthaus ein. Innerlich und äußerlich aufgewärmt bestiegen wir schon bald wieder die Mopeds und in schneller Fahrt näherten wir uns dem österreichischen Ufer bei Vorkloster. Hier waren wir froh, dass wir die Geschwindigkeit verringert hatten, denn etwa 50 Meter vom Ufer entfernt befanden sich mehrere eisfreie Löcher, so genannte Luftlöcher. Wenn wir die übersehen hätten, wäre es wirklich gefährlich geworden.
Nach insgesamt vielleicht eineinhalbstündigen Fahrten auf dem See betraten wir in Vorkloster wieder sicheren Boden. Schon waren wir auf dem Weg nach Hörbranz, denn schließlich war Funkensonntag. So ging dieser für uns denkwürdige Tag nach einem Schiausflug, zwei Fahrten über den gefrorenen See abends mit einem wärmenden Funken zu Ende. Das war der 3.3.63.“
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