Die bis zu drei Tonnen schweren Meerestiere würden mit Sensoren ausgestattet, die ihre Daten nach dem Auftauchen an Satelliten weitergäben, sagte Steve Rintoul vom australischen Forschungszentrum für Klima und Ökosytem der Antarktis am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. “Sie haben es für uns erstmals möglich gemacht, große Gebiete des Ozeans unter dem Seeeis im Winter zu beobachten.”
Die Polarregionen spielen eine zentrale Rolle im Klimasystem und verändern sich durch die Erderwärmung schneller als andere Orte auf der Erde. Ihre Beobachtung lässt Rückschlüsse auf die Entwicklung in anderen Regionen zu.
Wenn es weniger die Sonnenstrahlen reflektierendes Seeeis gebe, “neigt die Erde dazu, mehr Energie aufzunehmen und sich aufzuwärmen”, sagte Rintoul. Die Sensoren der See-Elefanten, die pro Tag bis zu 65 Kilometer zurücklegen, messen demnach Temperatur, Salzgehalt und Tiefe, was auch Rückschlüsse auf die Eisdicke zulässt. Damit sei die verfügbare Daten-Ausbeute gegenüber herkömmlichen Beobachtungsmethoden per Satellit oder Schiff um das 30-Fache erhöht worden.
Die bisherigen Daten aus der Antarktis lassen aber noch keine Rückschlüsse zu, weil es keine Vergleichsmessungen gibt, wie Rintoul sowie Forscher aus Australien, Frankreich, den USA und Großbritannien im US-Magazin “Proceedings of the National Academy of Sciences” berichteten.
Die Forscher wollen demnach im laufenden Internationalen Polarjahr ihre Messungen auf insgesamt 160 Tiere in der Antarktis und Arktis ausweiten. Dabei sollten auch andere Robbenarten eingesetzt werden, sagte Rintoul. Denn diese legten unterschiedliche Strecken zurück, wodurch sich die Datenvielfalt vergrößere.
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