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Schwund im Wiener Tiergarten Schönbrunn: Warum werden die Zoo-Bewohner weniger?

Die Tierpopulation im Tiergarten Schönbrunn geht zurück.
Die Tierpopulation im Tiergarten Schönbrunn geht zurück. ©APA/TIERGARTEN SCHÖNBRUNN/DANIEL ZUPANC
Im Tiergarten Schönbrunn gibt es immer weniger Tiere: Waren es im Jahr 2023 noch 7.700, sind es derzeit mit rund 6.000 deutlich weniger. Doch wohin sind die Zoo-Bewohner verschwunden?
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Der Tiergarten Schönbrunn verzeichnet einen Rückgang seiner Tierpopulation, bedingt durch die bevorstehenden Veränderungen und den Bau eines neuen Artenschutzaquariums. Dies hat Auswirkungen auf die Tierzählung, die jedoch vorübergehend ist, wie der ORF berichtet.

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Panzernashörner sind aufgrund ihrer beeindruckenden Präsenz leicht zu zählen – im Tiergarten Schönbrunn leben aktuell genau zwei dieser Tiere. Im Vergleich dazu sorgt die lebhafte Gruppe der Hirschziegenantilopen mit ihren neun Jungtieren für viel Bewegung im Gehege.

Die Zählung der Tiere gestaltet sich jedoch komplizierter, wenn es um Wasserlebewesen geht. Zoologischer Abteilungsleiter Rupert Kainradl erklärt, dass bei Insekten oder großen Fischschwärmen oftmals eine pauschale Zahl von 30 als fester Wert in die Statistik einfließt. Laut den aktuellen Zahlen leben im Tiergarten im Jahr 2023 insgesamt 7.749 Tiere, 2024 sind es 6.860 und 2025 wird die Zahl voraussichtlich auf nur noch 6.043 Tiere sinken. Die Gründe für diesen Rückgang sind vielschichtig.

Neues Artenschutzaquarium und seine Auswirkungen

Ein wesentlicher Grund für den Rückgang der Tierzahl ist der Bau eines neuen Artenschutzaquariums. Um Platz für dieses Projekt zu schaffen, mussten einige Tiere den Zoo verlassen. Ein Teil von ihnen wurde in der neuen Aqua Forschungsstation untergebracht. Kainradl betont, dass Tiere, die im Tiergarten nicht mehr untergebracht werden konnten, an andere zoologische Institutionen abgegeben wurden. Diese Einrichtungen arbeiten eng mit dem Tiergarten zusammen, inklusive privater Halter, denen der Zoo vertraut, da sie über umfangreiches Wissen verfügen.

Übergangsphase und Zukunftsperspektiven

Die Zahlung von Tierrückgängen in Schönbrunn ist zwar bedauerlich, jedoch sorgen die ausgewählten Übergangsstandorte für eine gute Betreuung der Tiere. So sind beispielsweise mehr als 40 Arten aus dem Schönbrunner Riffbecken vorübergehend im Aquarium Pula untergebracht. Kainradl versichert, dass, wenn das neue Artenschutzaquarium in Wien 2028 fertiggestellt ist, alle Arten zurückgeholt werden sollen. Dadurch wird auch die Anzahl der Bewohner im Tiergarten Schönbrunn wieder ansteigen.

(Red)

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