Schwerpunkt Digitalisierung bei Tag des Denkmals 2025

Zahlreiche denkmalgeschützte Objekte in Österreich öffnen am 28. September zum Tag des Denkmals ihre Tore und machen zugänglich, was sonst oft im Verborgenen liegt. Das Programm reicht von Virtual-Reality-Brillen bis zu traditionellen Handwerkstechniken und will das Denkmal erlebbar ins Jetzt holen. Ziel dieser Initiative des Europarats ist es, die Vielfalt des baukulturellen Erbes zu zeigen, in diesem Jahr mit der Themenvorgabe "windows to the past, doors to the future".
Das Österreichische Bundesdenkmalamt setzt den Fokus beim 30. Tag des Denkmals auf die umfassende Digitalisierung der Behörde im Sinne ihrer Vermittlerrolle zwischen Vergangenheit und Zukunft. Man wolle "die Vergangenheit als Potenzial der Kreativität für die Zukunft" erlebbar machen, so Christoph Bazil, Präsident des Bundesdenkmalamtes, am Donnerstag bei einem Pressegespräch im Wiener Hoxton Hotel, das am Tag des Denkmals ebenfalls besichtigt werden kann. Bazil betonte, dass Denkmalpflege "kein exklusives Kulturerlebnis" sei: "Digitale Denkmalpflege heißt nicht, das Authentische durch digitale Replika zu ersetzen, sondern den Zugang zu erleichtern. Interesse, das virtuell geweckt wird, kann zu Interesse am realen Objekt führen." Die Digitalisierung ermögliche nicht nur den Zugang zu sensiblen Objekten, sondern auch Einblicke in vergangene Zeitschichten, die bereits irreversibel überlagert worden sind.
Rund 40.000 Mal Denkmalschutz
In Österreich stehen rund 40.000 Bauten unter Denkmalschutz, wobei der Begriff in seiner Bandbreite sowohl einzelne Statuen, als auch beispielsweise das gesamte Hofburgensemble umfassen kann. Der Wissensschatz und das Archiv des Bundesdenkmalamtes umfasst 60.000 Pläne und 1 Mio. Bildträger, die nun über das Heritage Information System (HERIS) im Sinne des Open Data für alle Interessierten zugänglich gemacht werden sollen.
Essenziell sei auch die Vermittlung von zeitgeschichtlich nahen Denkmalwerten, die noch nicht im allgemeinen Verständnis angekommen sind. Dazu gehöre es auch, Umnutzungen zu ermöglichen, die den Bestand behutsam in eine neue Zeit überführen. "Denkmalschutz ist nicht Käseglocke, sondern wir wollen tolle, neue Projekte", fasste Wolfgang H. Salcher, Landeskonservator für Wien, zusammen. In enger Zusammenarbeit mit den Architekturbüros und Eigentümerinnen und Eigentümer werden so detaillierte denkmalpflegerische Handlungsrahmen erstellt, die die erhaltenswerten Qualitäten und Prioritäten innerhalb eines Objektes festlegen. Dabei werde bewusst die Überlagerung von Zeitschichten gefördert und Raum für Neues geschaffen, ohne das Alte zu verlieren.
Ansatz kam schon zum Einsatz
Dieser Ansatz wurde unter anderem im Hoxton Hotel gemeinsam mit dem Wiener Architekturbüro BWM umgesetzt. Laut Architekt Erich Bernard war beim Umbau besonders die Wiederherstellung der immateriellen Identität des Ortes ein Anliegen. Das Gebäude wurde in den 1950ern von Architekt Carl Appel als "Gewerbehaus" für die Kammer der gewerblichen Wirtschaft errichtet. Der Geist des Ortes soll auch nach dem Umbau fortleben.
(APA/Red)
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