Schwerer gewerbsmäßiger Betrug in Wien-Wieden: Unternehmen vertrieb umstrittenes Arzneimittel

Seit Jänner 2012 führt das Bundeskriminalamt (.BK) umfangreiche Ermittlungen gegen den Betreiber einer Vertriebsfirma aus Wien-Wieden und weitere Mittäter wegen gewerbsmäßigen Betruges. Der Beschuldigte und weitere Mittäter stehen im Verdacht, das weder in Österreich noch im EU-Raum zugelassene Präparat “Ukrain” hergestellt und und als “Allheilmittel” vertrieben zu haben.
Das soll Arzneimittel “Ukrain” bewirken
Das “Arzneimittel” soll eine vollständige Heilung jeglicher Krebserkrankungen, Strahlenkrankheiten, AIDS und vieler anderer Krankheiten bewirken. Es wurde laut BK an eine Vielzahl von Krebskranken verkauft. Die Schadenssumme wird derzeit auf rund fünf Millionen Euro geschätzt.
Am Dienstagvormittag wurden über Auftrag der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft Wien der 75 Jahre alte Betreiber der Firma an seiner Wohnadresse in Wieden und eine 40 Jahre alte Frau an ihrer Wohnadresse in der Wiener Innenstadt festgenommen, sagte BK-Sprecher Mario Hejl. Auch gegen weitere Mittäter wird wegen Betrugs ermittelt. Insgesamt wurden in Wien und Niederösterreich 26 Hausdurchsuchungen durchgeführt, teilte das Bundeskriminalamt (BK) in einer Aussendung mit.
Festnahmen in Wien-Wieden und Niederösterreich
Unter Leitung des .BK waren rund 50 Beamte der Landespolizeidirektionen Wien und Niederösterreich, sowie der Agentur für Ernährungssicherheit (AGES) im Einsatz. Es wurden zahlreiche Beweisgegenstände (Computer, Laptops, Unterlagen) und mehr als 200.000 Ampullen des Präparats “Ukrain” sowie geringe Mengen Cannabis und Kokain sichergestellt. Eine Ampulle soll um 77 Euro an Kranke verkauft worden sein. Die Vernehmungen der beiden Verhafteten waren am Dienstagnachmittag noch im Gang. Nach Angaben von Hejl gibt es die Firma in Wieden seit 1994.
(apa/red)
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