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Schweizer Moto3-Pilot bei Crash in Sepang lebensgefährlich verletzt

Der heftige Crash (kleines Bild) passierte auf dem Weg zur Startaufstellung, nicht im Rennen.
Der heftige Crash (kleines Bild) passierte auf dem Weg zur Startaufstellung, nicht im Rennen. ©APA/AFP, Screenshot Spot TV NOW
Crash-Drama in Sepang: Moto3-Pilot Dettwiler ringt nach Horror-Unfall auf dem Weg zur Startaufstellung des Moto3-Rennens um sein Leben.

Der 20-jährige Schweizer Noah Dettwiler musste mit dem Hubschrauber ins Spital geflogen werden. Noch vor dem Rennstart schien Dettwiler ein Problem mit seiner KTM zu haben und fuhr in langsamer Fahrt am Streckenrand, als ihm Weltmeister Jose Antonio Rueda mit voller Wucht ins Heck krachte.

"Sie haben um sein Leben gekämpft", sagte Vater Andy Dettwiler gegenüber Blick. Gemeinsam mit seiner Frau ist er nun auf dem Weg nach Malaysia.

Eine Kollision vor dem Start

Die tragischen Ereignisse ereigneten sich nicht etwa im Rennen selbst, sondern auf dem Weg zur Startaufstellung. Dettwiler fuhr laut Augenzeugen langsam am Streckenrand, offenbar wegen eines Defekts an seiner KTM.

Dann der folgenschwere Moment: Der spanische Moto3-Weltmeister Jose Antonio Rueda (19) schätzte die Situation völlig falsch ein, übersah den langsamen Dettwiler – und krachte mit voller Wucht ins Heck des Solothurners. Beide Maschinen wurden durch den Aufprall in hohem Tempo zerstört, Dettwiler wurde in hohem Bogen über die Fahrbahn geschleudert.

Achtung!

Aufnahmen des Unfalls waren im TV zu sehen und wurden mehrfach auf Social Media veröffentlicht. Die unzensierten Szenen könnten auf sensible Menschen verstörend wirken.

Herzstillstand, Blutverlust, offene Fraktur

Laut Aussagen der Familie erlitt der junge Schweizer mehrere Herzstillstände, verlor eine große Menge Blut. Zudem wurden Milz und Lunge schwer beschädigt. Auch ein offener Beinbruch wurde diagnostiziert. Im Krankenhaus konnte der Zustand des Fahrers mittlerweile stabilisiert werden – doch eine Entwarnung ist laut Ärzten noch nicht möglich.

Rueda kommt glimpflich davon

Rueda selbst überstand die Kollision mit vergleichsweise leichten Verletzungen: Er erlitt eine Gehirnerschütterung sowie einen Handbruch. Dennoch sitzt der Schock tief. Auch MotoGP-Star Alex Márquez äußerte sich betroffen: „Ich bete für die beiden Moto3-Piloten“, sagte der Spanier nach seinem Rennsieg in Sepang.

Rennabbruch und kritische Fragen

Der Unfall hatte unmittelbare Folgen: Die Rennleitung zog umgehend die roten Flaggen. Das Moto3-Rennen wurde gar nicht erst gestartet, das gesamte Programm verzögerte sich um rund anderthalb Stunden.

Ex-Rennfahrer und TV-Experte Alex Hofmann kommentierte die Szenen bei ServusTV sichtlich erschüttert: „Da ist so viel Unglückliches zusammengekommen. Warum fährt Noah mit Defekt auf der Ideallinie? Warum schaut Rueda auf der Besichtigungsrunde nicht nach vorne?“

Erste Informationen waren weit weniger dramatisch

KTM-Rennmanager Jens Hainbach hatte kurz nach dem Unfall noch Entwarnung gegeben, Dettwiler habe "eine schwere Gehirnerschütterung und vielleicht auch noch einen Knochenbruch an der Hand, aber anscheinend nichts wirklich Dramatisches", sagte Hainbach auf ServusTV.

(VOL.AT/APA)

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