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Schweizer Doppelsieg auf der Streif - Hemetsberger Dritter

Das Sieger-Trio auf der Streif: Odermatt, Feuz und Hemetsberger.
Das Sieger-Trio auf der Streif: Odermatt, Feuz und Hemetsberger. ©APA
Ausgerechnet auf der Kitzbüheler Streif ist Daniel Hemetsberger erstmals aufs Weltcup-Podest gerast. Die Schweizer Festspiele zum Abschluss der 82. Hahnenkamm-Rennen durch den nun dreifachen Abfahrtssieger Beat Feuz und den Zweiten Marco Odermatt (+0,21 Sekunden) konnte aber auch der 30-jährige Oberösterreicher (+0,90) nicht verhindern.
Grund zum Jubeln: Top drei auf der Streif
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Matthias Mayer (4.) hatte im Ski-Mekka neuerlich Hundertstelpech: wie am Freitag fehlten dem Kärntner 0,04 Sek. auf das Podest.

Liveticker vom Rennen

Wengen-Sieger Vincent Kriechmayr (13.) gehörte wie Max Franz (14.) neuerlich zu den Abgehängten. Anders Daniel Danklmaier, der zwei Tage nach seinem wilden Sturz auf Platz zehn fuhr. Der Disziplin-Führende und erste Hahnenkamm-Triumphator 2022 Aleksander Aamodt Kilde (NOR) wurde hinter Kitz-Altmeister Johan Clarey (FRA) Sechster unmittelbar vor Dominik Paris (ITA).

Rang drei reihte Hemetsberger als "Wahnsinn" und in seiner Karriere-Zielsetzung "ganz weit oben" ein. Gleichzeitig bekundete der Premieren-Podestfahrer Hunger nach mehr. "Eins von den wichtigsten Sachen von mir ist: Ich möchte da einmal die Abfahrt gewinnen. Das ist von jedem Abfahrer das Nonplusultra. Noch dazu als Österreicher da daheim, das will ich unbedingt." Im dritten Kitzbühel-Rennen 2022 besorgte er doch noch den ersehnten ersten Stockerlplatz für den ÖSV.

Nach tagelangen Wettersorgen mit viel Neuschnee empfing Kitzbühel die bis zu 1.000 erlaubten Zuschauer bei trockenen Verhältnissen, aber wolkenverhangenem Himmel. Den mit 13.30 Uhr späten Rennstart hätte es aus Sicht des Pistenteams gar nicht gebraucht, die Streif war trotz ergiebigem Schneefall bis zu einem halben Meter schon Stunden zuvor perfekt präpariert.

Hemetsberger mit 1 auf drei

Im bereits durchgehend schattigen Metier legte Hemetsberger mit Startnummer 1 eine Zeit vor, die nur den Angriffen der Schweizer nicht standhielt. Die Eidgenossen feierten den ersten Mehrfach-Erfolg in Kitzbühel seit 30 Jahren. Damals hatten Franz Heinzer, Daniel Mahrer und Xaiver Gigandet alles abgeräumt.

Nur Feuz schlägt Odermatt

Odermatt übertrieb es bei seinem spielerisch-verwegenen Ritt, indem er ohne Driftschwung an der Hausbergkante nur mit Mühe im Kurs blieb. Feuz nahm dem überlegenen Gesamtweltcup-Führenden am letzten Teilstück die entscheidenden Hundertstel ab. "Klar will man in Kitzbühel zurückschlagen, wenn der Vinc in Wegen gewonnen hat. Mit Odermatt und mir hat das heute gut funktioniert", sagte der seit kurzem zweifache Papa Feuz, der sich seinen ersten Saisonsieg für ein großes Rennen aufgehoben hatte. Ein Jahr nach seinem Streif-Doppel bleibt der 34-Jährige der Kugelblitz von Kitz. Öfter gewonnen haben die Traditions-Abfahrt nur sein Landsmann Didier Cuche (5) und Franz Klammer (4).

Mayer wieder Vierter

Mayer vertrieb es in der Steilhang-Ausfahrt weit von der Ideallinie, er duellierte sich danach mit Hemetsberger um Platz drei - und zog um 4/100 den Kürzeren. "Zweimal Vierter, es geht schlechter in Kitzbühel. Es war zweimal eine enge G'schicht", konnte sich Mayer einem gewissen "Wurmheitsgefühl" nicht erwehren. "Dem Hemi vergönne ich es heute aber natürlich hundertprozentig, der erste Podestplatz in Kitzbühel für ihn ist eine coole Sache."

Großes Favoritensterben

Dominik Paris - sonst ein "Mr. Kitz" - verpasste seinen fünften Hahnenkamm-Sieg neuerlich klar. Auch für Kilde, den Sieger der ersten Abfahrt, lief es nicht erneut so rund. Die Fixgrößen teilten sich ihr Schicksal mit dem Weltmeister. Kriechmayr schwang bei bereits schlechter werdenden Lichtverhältnissen am angehenden Sonntagnachmittag ratlos und mit riesengroßem Rückstand (+1,81) ab. Sein Resümee fiel nach zwei 13. Plätzen "bescheiden" aus. "In Summe nicht gerade das, was ich mir vorgenommen habe."

Striedinger verhinderte einen Sturz nach guten Teilzeit nur mit Mühe, nahm später mit Weitblick an einem Traversen-Tor vorbei nicht mehr volles Risiko und schied aus. Hintere Startnummern, wie sie auch der Sensationsdritte des ersten Rennens Blaise Giezendanner trug, hatten es am Weg zu einer Überraschung dann schon schwer. Stefan Babinsky und Christian Walder verpassten die Punkteränge.

(APA)

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