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Schweiz: Investorengruppe übernimmt Spar

Spar Schweiz
Spar Schweiz ©APA/Canva
Übernahme soll Marken, Standorte und Arbeitsplätze sichern – Investorengruppe mit prominenten Namen übernimmt für 46,5 Millionen Franken.

Der Schweizer Detailhändler Spar hat eine neue Eigentümerin: Die eigens gegründete Investorengruppe Tannenwald Holding AG übernimmt das Unternehmen mit seinen 363 Filialen. Der Kaufpreis liegt bei 46,5 Millionen Franken (rund 50 Millionen Euro), wie die südafrikanische Spar Group bekannt gab. Zusätzlich könnten - wie der "Blick" berichtet - Ende 2027 bis zu 30 Millionen Franken fließen, abhängig von der künftigen Gewinnentwicklung.

Verwaltungsrat mit bekannten Namen

An der Spitze der neuen Eigentümerstruktur steht laut "Blick"-Bericht der Kapitalmarktexperte und Universitätsdozent Peter Weber, der als Verwaltungsratspräsident fungiert. Prominentester Vertreter im Verwaltungsrat ist Reto Francioni, Verwaltungsratspräsident von Swiss und ehemaliger Chef der SIX und der Deutschen Börse. Ergänzt wird das Gremium durch den Juristen Daniel Häring. Als ständiger Beirat fungiert der Unternehmensberater Stefan Hromatka. Weitere Investoren sind laut Angaben aus der Schweiz, bleiben jedoch anonym.

Fokus auf Franchisemodell

"Wir sehen Spar als wichtigen Anbieter in der Grundversorgung in der Schweiz und als traditionsreiches Unternehmen mit beinahe 300-jähriger Geschichte", sagte Weber gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-sda. Besonders viel Potenzial liege im Franchisemodell, das in dieser Form in der Schweiz einzigartig sei. Künftig soll der Anteil selbstständiger Partnerbetriebe steigen – derzeit betreiben Franchisenehmer etwa die Hälfte der Filialen.

Spar Schweiz - Fakten

Spar Schweiz

Übernahme-Fakten im Überblick

Anzahl Filialen
363
Anzahl Mitarbeitende
über 1.600, künftig 1.200–1.300
Verkaufspreis (fix)
46,5 Mio. Franken
Verkaufspreis (variabel)
bis zu 30 Mio. Franken
(abhängig von Gewinn 2026/27)
Letzter Jahresumsatz
knapp 750 Mio. Franken
Jahr der Übernahme durch Spar Group
2016
CEO Wechsel
Gary Alberts geht,
Reto Suhner wird interimistisch
Markenformate
Spar, Eurospar, Spar Express,
Maxi, TopCC
Franchisenehmer-Anteil
derzeit ca. 50 %, soll steigen

Keine Entlassungen geplant – aber Stellenverlagerung

Ein Stellenabbau sei nicht vorgesehen. Dennoch ist eine Anpassung der Personalstruktur geplant: Die Zahl der direkt bei Spar Schweiz angestellten Mitarbeitenden könnte sich mittelfristig von 1600 auf etwa 1200 bis 1300 reduzieren. Der Grund dafür sei eine Verlagerung von Aufgaben hin zu Franchisepartnern und Ladenbetreibern.

Rückkehr in Schweizer Hände als strategischer Schritt

Spar Schweiz wurde 2016 von der südafrikanischen Spar Group übernommen. Aufgrund rückläufiger Umsätze – zuletzt rund 750 Millionen Franken – entschied sich der Konzern für den Verkauf. Im Juni war bekannt geworden, dass Gespräche mit einer "etablierten lokalen Investmentgesellschaft" geführt wurden. Mit dem nun abgeschlossenen Verkauf kehrt Spar in Schweizer Besitz zurück.

Der bisherige CEO Gary Alberts trat im Zuge des Verkaufs zurück. Reto Suhner, langjähriger Finanzchef des Unternehmens, übernimmt die Führung interimistisch.

Der Geschäftsbetrieb läuft unverändert weiter

Für Kunden bleibt laut Unternehmensangaben vorerst alles beim Alten. Die bekannten Formate Spar, Eurospar, Spar Express, Maxi sowie die Gastro-Abholmärkte TopCC werden weitergeführt. "Das Tagesgeschäft läuft wie gewohnt weiter", sagte Suhner.

(VOL.AT)

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