Schutzangebot: 17 Übergangswohnungen für gewaltbetroffene Frauen in NÖ

Alle Einheiten sollen laut Aussendung bis Jahresende in Betrieb gehen. Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) sprach am Freitag von einem "Meilenstein für den Gewaltschutz in Niederösterreich": "Dieses Plus von 34 Plätzen bedeutet, dass damit die Istanbul-Konvention erreicht und eine langjährige frauenpolitische Forderung erfüllt ist."
Übergangswohnungen sollen bis Ende 2024 in Betrieb sein
"Unser Ziel ist es, dass bis Ende 2024 alle 17 Übergangswohnungen in Betrieb sind - jeweils eine in den Bezirken Amstetten, Mistelbach, Mödling, Neunkirchen, St. Pölten und Wiener Neustadt, jeweils zwei in Gänserndorf, Hollabrunn, Krems und Tulln sowie drei in Zwettl", betonte die Landesrätin anlässlich einer Pressekonferenz in St. Pölten. Sie hob hervor, dass es damit in den Bezirken Gänserndorf, Hollabrunn, Krems, Tulln und Zwettl bzw. im Waldviertel insgesamt erstmals entsprechende Schutzplätze gebe. Die Übergangswohnungen entstehen gemäß einer auf die Laufzeit von 2024 bis 2027 angelegten und mit 2,26 Millionen Euro verbundenen 15a-Vereinbarung mit dem Bund.
"In diesen Übergangswohnungen können Frauen bis zu zwölf Monate lang bleiben, bei triftigen Gründen auch länger", sagte Elisabeth Cinatl vom Verein wendepunkt. Träger sind die Frauenhäuser und -beratungsstellen. Es werde mindestens vier Stunden Beratung und Betreuung pro Woche, bedarfsgerechte Räumlichkeiten, entsprechende Sicherheitskonzepte und Platz für zumindest ein Kind geben. Cinatl erklärte den Unterschied zwischen Frauenhäusern und Übergangswohnungen u. a. mit dem Grad der Gefahrensituation, der Höhe der Traumatisierung und dem Begleitungsbedarf der Kinder. Das Schutzkonzept sehe etwa eine Lage mindestens im ersten Stock und Sicherheitstüren vor, die Betreuung vor Ort umfasse psychosoziale Beratung ebenso wie Krisenintervention. Alle Bewohnerinnen könnten zudem die Angebote der Frauenhäuser nützen.
Aktuell sechs Frauenhäuser in NÖ
In Niederösterreich gibt es aktuell sechs Frauenhäuser mit insgesamt 145 Plätzen, davon 58 für Frauen und 87 für Kinder. Die Auslastung betrug im Vorjahr durchschnittlich 74 Prozent. Die Istanbul-Konvention sieht pro 10.000 Einwohner mindestens einen Frauenhausplatz vor.
(APA/Red)
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