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"Schumi" nerven Spekulationen

Michael Schumacher nerven die wachsenden, teilweise abenteuerlichen Spekulationen über seinen Teamkollegen in der kommenden Saison gewaltig.

“Ich bin zufrieden mit Eddie Irvine. Es ist gut, wie es läuft. Ich habe keine Klage”, versicherte der zweifache Formel 1-Weltmeister in Montreal, daß er keinerlei Interesse an einer Ablösung seines irischen Adjudanten habe.


Irvine sieht ebenfalls keinen Grund, warum er Ferrari verlassen beziehungsweise von dem italienischen Traditionsteam vor die Tür gesetzt werden sollte. “Für Ferrari und Michael ist es am besten, wenn ich bleibe”, erklärte die 34jährige Nummer zwei der Scuderia.


Eine Namensliste in einem italienischen Fachblatt, auf der er angeblich persönlich seine Favoriten für eine Irvine-Nachfolge aufgezählt hat, stieß Schumacher vor dem GP von Kanada besonders auf. “Meine Liste lautet: Nigel Mansell, Alain Prost, Nelson Piquet und Riccardo Patrese”, reagierte er mit der Aufzählung von vier seit Jahren im Formel-1-Ruhestand lebenden ehemaligen Top-Piloten ziemlich “angefressen”.


Der 30jährige Deutsche versuchte sogar, seinen Einfluß im Team herunterzuspielen. “Ich entscheide nicht in der Fahrer-Frage. Dies wird von anderen Leuten getan”, beteuerte er. Dabei ist klar, daß Schumacher mit seiner Sonderstellung im Grand Prix-Zirkus natürlich ein Mitspracherecht in solchen ihn betreffenden Angelegenheiten hat. Die Italiener können und wollen keinen Piloten verpflichten, der Schumacher nicht passen würde.


Zudem gibt es keinen Grund, Irvine auszutauschen. Der Nordire ist der einzige Teamkollege, der nicht an Schumachers Dominanz zerbrochen ist. Seit 1996 spielt er brav den Wasserträger und unterstützt seinen Herrn und Meister, wo er nur kann beziehungsweise dies von ihm gefordert wird. Zuvor hatte der Deutsche in viereinhalb Jahren acht “Beifahrer” verbraucht.


Irvine wies mehrfach darauf hin, daß ihm ein Nummer-zwei-Status bei Ferrari sportlich mehr bringe als ein Nummer-eins-Status in einem mittelmäßigen Team. So gibt es praktisch keine Alternativen, da er für McLaren-Mercedes kein Thema ist. In Frage käme höchstens der Rennstall seines Landsmanns Eddie Jordan, bei dem er als Nachfolger von Ex-Weltmeister Damon Hill einsteigen könnte.


Mit Sprüchen versuchten beide Betroffenen, diese möglich erscheinende Variante herunterzuspielen. “Klar, ich habe schon vor dieser Saison einen Vorvertrag unterzeichnet”, scherzte Irvine. Und Jordan meinte: “Es gab keine Verhandlungen. Ich könnte Eddie aber eigentlich unter Vertrag nehmen, ihn dann an Ferrari vermieten und so eine Menge Geld machen.”

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