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Schumacher in der Aufwachphase? Managerin dementiert Bericht

Die Spekulationen um Schumachers Gesundheitszustand wollen nicht abreißen, Ärzte, Krankenhaus und Management hüllen sich in Schweigen.
Die Spekulationen um Schumachers Gesundheitszustand wollen nicht abreißen, Ärzte, Krankenhaus und Management hüllen sich in Schweigen. ©EPA
Die Spekulationen um Michael Schumachers Gesundheitszustand reißen nicht ab. Am Mittwochmorgen berichtete die französische Sportzeitung "L'Équipe", der Ex-Rennfahrer solle aus dem künstlichen Koma geholt werden, er befinde sich bereits in der Aufwachphase. Das Dementi folgte umgehend.
Prognosen immer schlechter
Folgen eines Schädel-Hirn-Traumas
Tourist filmte Schumacher-Sturz
Geschwindigkeit auf und neben der Piste

Seit rund einem Monat liegt Michael Schumacher nach seinem verheerenden Ski-Unfall im Krankenhaus von Grenoble im künstlichen Koma. Bei dem Sturz mit dem Kopf auf einen Felsen hatte er sich am 29. Dezember ein schweres Schädel-Hirn-Traum zugezogen. Familie und Fans bangen um sein Leben. Die Sorge ist groß, berechtigterweise. Denn je länger das künstliches Koma aufrechterhalten werden muss, umso schlechter sind die Prognosen.

Anlass für ein wenig Hoffnung gab am Mittwochmorgen eine Meldung der Zeitung “L’Équipe”. Ein Hoffnungsschimmer, der allerdings rasch wieder erlosch. Diese berichtete, dass die Ärzte in Grenoble nach Informationen des Blattes eine progressive Aufwachphase eingeleitet hätten. Er reagiere vorerst positiv, hieß es in dem zweiseitigen Bericht mit dem Titel “Eine entscheidende Woche”. Eine Bestätigung durch die behandelnden Ärzte lag der Zeitung allerdings nicht vor.

Schumacher-Managerin dementiert

Die Managerin des Rekordweltmeisters reagierte umgehend mit einem Statement in dreisprachiger Ausfertigung. Vehement trat sie darin neuerlichen Spekulationen entgegen: “Ich betone erneut, dass jegliche Aussagen über Michaels Gesundheitszustand, die nicht vom behandelnden Ärzteteam oder seinem Management stammen, als Spekulation zu werten sind”, teilte Kehm in einer schriftlichen Stellungnahme mit. “Ich wiederhole, dass wir Spekulationen nicht kommentieren werden”, bekräftigte sie.

Ärzte, Krankenhaus oder Management – sie alle hüllen sich bereits seit Längerem in beredtes Schweigen. Die bis dato letzten offiziellen Informationen stammen vom 17. Januar. Sein Zustand wurde damals als stabil bezeichnet, die Ärzte würden ihn aber weiter kritisch betrachten. Updates gab es seitdem nicht mehr, da es sich um die Intimsphäre Schumachers und seiner Familie handelt. Öffentliche Prognosen zum Gesundheitszustand und möglichen Folgen hatten die behandelnden Ärzte daher vom ersten Tag an abgelehnt.

Künstliches Koma über vier Wochen eher unüblich

Generell können medizinische Prognosen bei einem Schädel-Hirn-Trauma und anschließendem künstlichen Koma sehr unterschiedlich ausfallen. “Ärzte setzen einen Patienten nur dann drei oder vier Wochen in künstliches Koma, wenn die Situation des Gehirns sehr ernst ist”, erklärte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Neurointensiv- und Notfallmedizin (DGNI), Andreas Ferbert. Ein tiefes künstliches Koma über vier Wochen aufrecht zu erhalten, sei daher eher unüblich.

Je länger das Koma, umso schlechter die Prognose

Bei einem Kongress in Hannover hatten sich auch Neurointensivmediziner vergangene Woche zu den generellen Heilungschancen bei einem künstlichen Koma geäußert. Die größte Gefahr nach einem schweren Schädelhirntrauma sei, dass nach dem Aufwachen aus dem Koma kognitive Einschränkungen blieben, sagte am Dienstag der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Neurointensiv- und Notfallmedizin, Andreas Ferbert. Die Prognose verschlechtere sich, je länger ein künstliches Koma aufrechterhalten werden müsse. Die Dauerbeatmung schädige die Lunge, auch das Immunsystem und die Nieren würden beeinträchtigt.

(red/APA/dpa)

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