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Schulstart für viele Familien enorme finanzielle Belastung: Bitte um Spenden

In den Carla-Standorten der Caritas gibt es Schulsachen günstig zu kaufen.
In den Carla-Standorten der Caritas gibt es Schulsachen günstig zu kaufen. ©APA/HELMUT FOHRINGER
Der Start ins neue Schuljahr stellt viele Familien vor große Ausgaben. Besonders stark betroffen sind Haushalte mit geringem Einkommen.
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Rund 2.200 Euro pro Kind und Schuljahr müssen Familien durchschnittlich für Bildungsausgaben aufbringen. Für armutsbetroffene Haushalte ist das eine erhebliche Hürde. Die Caritas unterstützt deshalb mit ihrer jährlichen Schulstartaktion, bei der günstige Schulsachen in Carla-Standorten erhältlich sind.

Caritas bittet um Spenden zum Schulstart

"Wir möchten möglichst alle Kinder auf die Bildungsreise mitnehmen", erklärte Caritasdirektor Klaus Schwertner beim Auftakt der Aktion in Wien. Um die Lager zu füllen, bittet die Hilfsorganisation um Spenden. Besonders gefragt seien gut erhaltene Schultaschen, Federpenale, Kinderkleidung und Schreibtische.

"Bildung ist nach wie vor eine Armutsprävention", so Schwertner. Oft entscheide nicht das Talent oder der Fleiß, sondern der soziale Hintergrund über den Bildungsweg. "Machen wir uns also nicht klein. Machen wir die Kleinen groß."

Hohe Ausgaben für Nachhilfe

Ein erheblicher Kostenfaktor ist auch die Nachhilfe. Im vergangenen Schuljahr gaben Familien österreichweit rund 168 Millionen Euro dafür aus. Für armutsbetroffene Haushalte sei das schlicht nicht leistbar, warnte Schwertner. Viele Kinder würden deshalb weniger Unterstützung bekommen.

Die Caritas versucht gegenzusteuern: In 74 Lerncafés werden rund 2.200 Kinder von Freiwilligen begleitet. Zusätzlich gibt es Projekte wie Frei.Spiel, bei denen Helfer direkt in Schulen und Kindergärten mitwirken. "96 Prozent dieser Kinder schließen die Klassen positiv ab", betonte Schwertner den Erfolg. Die Wartelisten seien jedoch lang.

Forderungen nach mehr Unterstützung

Neben zusätzlichem freiwilligem Engagement brauche es auch politische Weichenstellungen. Schwertner verwies auf die Pensionierungswelle bei Lehrkräften und die steigende Zahl schulpflichtiger Kinder. Ohne mehr Ressourcen, bessere Arbeitsbedingungen und gezielte Förderung werde es schwierig, gegenzusteuern.

Die Caritas fordert zudem einen bundesweiten Chancenindex, um benachteiligte Schulstandorte gezielt zu unterstützen, sowie eine umfassende Kindergrundsicherung. "Materielle Armut gefährdet nicht nur das körperliche Wohlergehen, sondern auch die Bildungschancen der Kinder", warnte Schwertner.

Auch Samariterbund Wien sammelt Spenden

Auch der Samariterbund Wien steht armutsbetroffenen Familien zur Seite. 330 Kinder aus den Einrichtungen des Samariterbund Wien sind derzeit auf Unterstützung angewiesen. Durch gezielte Hilfe werden sie mit allem versorgt, was sie für einen gelungenen Schulstart benötigen - vom gut gefüllten Federpennal über Bastelmaterialien bis zur Schultasche, gab die Organisation in einer Aussendung bekannt.

"Ohne die großzügige Hilfe unserer Spenderinnen und Spender wäre diese Unterstützung nicht möglich. Durch den Einkauf in großen Mengen können wir jeden Euro effizient einsetzen - und damit deutlich wirksamer, als wenn die Familien selbst einzeln einkaufen müssten", sagte Oliver Löhlein, Geschäftsführer des Samariterbund Wien. "Bitte denken Sie an jene Mädchen und Buben, deren Eltern mit finanziellen Hürden kämpfen. Bildungsgerechtigkeit darf nicht vom Einkommen abhängen."

(APA/Red)

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