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Schulpflicht-Aus: FPÖ setzt auf Bildungspflicht

Die FPÖ plädiert für eine Reform des österreichischen Bildungssystems und stellt die neunjährige Schulpflicht infrage.
Die FPÖ plädiert für eine Reform des österreichischen Bildungssystems und stellt die neunjährige Schulpflicht infrage. ©APA, Canva
Die FPÖ plädiert für eine Reform des österreichischen Bildungssystems und stellt die neunjährige Schulpflicht infrage.

In einer kürzlich abgehaltenen Pressekonferenz hat Hermann Brückl, der Bildungssprecher der FPÖ, einen radikalen Vorschlag zur Umgestaltung des Bildungswesens in Österreich präsentiert.

FPÖ-Bildungssprecher Hermann Brückl
FPÖ-Bildungssprecher Hermann Brückl ©APA/Roland Schlager

Neuausrichtung der Bildungsziele

Die Freiheitlichen fordern die Ablösung der bisherigen Schulpflicht durch eine Bildungspflicht. Ziel ist es, Bildungsziele zu definieren, die flexibler und auch außerhalb des traditionellen Schulsystems erreicht werden können.

Die FPÖ schlägt vor, dass künftige Bildungsziele so gestaltet werden, dass sie nicht zwingend innerhalb öffentlicher Schulen und innerhalb der traditionellen neun Jahre erreicht werden müssen. Dies ist Teil eines neuen Bildungsprogramms, das neben der Neugestaltung der Bildungspflicht auch eine verpflichtende Deutschkenntnis vor Schuleintritt und verbessertes Konfliktmanagement an Schulen vorsieht.

Herbert Brückl kritisiert

Hermann Brückl kritisiert die derzeitige Bildungspolitik für ihre Fokussierung auf Gleichheit statt auf Individualität und Leistung. Er bemängelt zudem die mangelnde Unterstützung für Schulen, was zu Problemen wie unzureichenden Deutschkenntnissen, Leistungsdefiziten und sozialen Konflikten führe.

Kritik an der aktuellen Bildungspolitik

Brückl macht eine "aufgeblähte" Lehrplangestaltung und eine fehlgeleitete Zuwanderungspolitik für die aktuellen Probleme verantwortlich. Er betont, dass öffentliche Schulen zwar zentral für die Bildungsvermittlung bleiben sollen, der Fokus jedoch auf dem Erreichen der Bildungsziele liegen müsse – unabhängig vom Ort des Lernens.

Kontrollmechanismen und Sprachkenntnisse

Die genaue Überprüfung, wie und durch wen die Erreichung der Bildungsziele kontrolliert wird, steht noch aus. Die FPÖ sieht jedoch vor, dass für manche Schüler die Bildungslaufbahn kürzer als die aktuell vorgeschriebenen neun Jahre sein könnte, sofern die Bildungsziele früher erreicht werden.

Ein weiterer Schwerpunkt des freiheitlichen Bildungsprogramms liegt auf der Sprachförderung. Brückl unterstreicht die Notwendigkeit von Deutschkenntnissen als Voraussetzung für den Schuleintritt und spricht sich für tägliche Lesestunden im Volksschulalter aus.

Maßnahmen gegen Gewalt und Konflikte

Um dem steigenden Gewalt- und Konfliktpotenzial in Schulen entgegenzuwirken, fordert die FPÖ ein effektives Konfliktmanagement. Dieses soll auf einer verbesserten Lehrerausbildung basieren und klare Regeln für den Umgang mit aggressiven und verhaltensauffälligen Schülern beinhalten.

(VOL.AT)

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