AA

Schulabschluss für Natascha

Der Wiener Stadtschulrat möchte einen individuellen Lehrplan für Natascha erarbeiten - damit sie jetzt nicht mangels Schulabschluss auch noch nie einen Job bekommen kann.

Der Wiener Stadtschulrat hat am Dienstag mit dem Betreuer von Natascha Kampusch, dem Wiener Kinderpsychiater Max Friedrich, Kontakt aufgenommen. Dabei geht es um die weitere Ausbildung der 18-Jährigen.

Es sei das Angebot unterbreitet worden, ihr zu helfen, wenn sie einen „Formalabschluss“ möchte. Es werde dann ein individueller Bildungsplan für die junge Frau erstellt, sagte ein Sprecher des Stadtschulrates im Gespräch mit der APA.

Man müsse Natascha Kampusch nach ihren Zielen befragen und sie auf Grund ihrer bisherigen Ausbildung – sie war im Alter von zehn Jahren entführt worden – einstufen. Die Gespräche werden am Dienstag von Präsidentin Susanne Brandsteidl geführt. „Obwohl wir denken, dass sie (Natascha) noch nicht soweit ist“, sagte der Sprecher.

Existenzsicherung

„Grundsätzliches Anliegen ist ihre Existenzsicherung“, meinte Anwalt Harrich im Gespräch mit der APA. Natascha Kampusch strebe eine Ausbildung an. Er selbst wolle dazu beitragen, „dass sie in fünf Jahren halbwegs vernünftig leben kann“.


Der Anwalt hat bereits beim Bundesbehindertenamt einen Antrag nach dem Verbrechensopferhilfegesetz eingebracht, so dass die junge Frau mit einer Entschädigung für ihren Verdienstentgang sowie einem Ersatz für die Therapie- und Heilungskosten rechnen kann. Harrich wird Natascha Kampusch in Zukunft auch zu den Befragungen durch das Bundeskriminalamt (BK) begleiten, „um darauf zu schauen, dass die Vernehmungen nicht zu sehr ihren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzen“. Termin gebe es noch keinen, bekräftigte der Anwalt. Die Gesprächsbasis zu den Beamten sei „sehr gut“.

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Wien - 22. Bezirk
  • Schulabschluss für Natascha