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Schuhhändler CCC zieht sich aus Österreich zurück

Was mit den rund 430 Mitarbeitern passiert, ist noch unklar.
Was mit den rund 430 Mitarbeitern passiert, ist noch unklar. ©pixabay.com (Sujet)
Der polnische Schuhhändler CCC wird sich aus Österreich ganz zurückziehn. Der Großteil der Filialen wird von der polnischen Billig-Kette Pepco übernommen werden.

Die Coronakrise fordert im Handel weiter seinen Tribut. Der polnische Schuhhändler CCC, der nach einer rasanten Expansion fast 50 Standorte in Österreich hält, will sich ganz aus dem österreichischen Markt zurückziehen. 29 der 46 Filialen sollen an die polnische Billig-Kette Pepco gehen, bei 14 von CCC Austria angemieteten Standorten versucht das Unternehmen, die Mietverträge aufzulösen, geht aus einer Rahmenvereinbarung hervor, die CCC kürzlich veröffentlichte.

Drei CCC-Geschäfte wrden durch "HalfPrice" ersetzt

Die verbleibenden drei CCC-Geschäfte sollen durch die Billig-Modekette "HalfPrice" ersetzt werden, mit der der börsennotierte Konzern gerade expandiert. Als erstes wird der Standort in der Wiener Mariahilfer Straße bis Mitte August zu HalfPrice umgebrandet, zwei weitere in der PlusCity in Linz und im Donauzentrum in Wien sollen im Oktober folgen, kündigte das Unternehmen am Dienstag in einer Aussendung an. Dafür werden nach Unternehmensangaben etwa 150 Personen gesucht.

Österreich ist das zweite Land, in dem HalfPrice an den Start geht, derzeit ist die Kette in Polen präsent, bald soll sie auch in Tschechien und Ungarn vertreten sein. Bis Ende Dezember sind in Europa 65 Geschäfte unter der Marke HalfPrice geplant. Der Handelskonzern steigt damit in die boomende Nische der Off-Price-Stores ein, bei der bekannte Markenartikel deutlich günstiger als üblich verkauft werden. Auch Pepco und Tk Maxx bedienen diese Schiene.

Schicksal der Mitarbeiter noch offen

CCC zählt in Österreich rund 430 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Was mit ihnen passiert, ist vorerst nicht klar. Das Unternehmen hat dazu auf APA-Anfrage noch nicht Stellung bezogen.

Der Schuhhandel wurde im vergangenen Jahr besonders stark von der Coronakrise gebeutelt. In der Branche sind die Umsätze im Schnitt um mehr als ein Fünftel eingebrochen. "Seit Corona sank der Stellenwert von Mode ins Bodenlose", sagte CCC-Österreich-Chef Gerald Zimmermann im April dem "Standard". Selbst offene Geschäfte zählten seither nur noch die Hälfte der Kunden. Zum bereits damals kolportierten Rückzug von CCC in Österreich äußerte sich Zimmermann damals nicht.

Bis Ende September will CCC die Rechte an den Mietverträgen für 29 Standorte in Österreich an Pepco abtreten. "Die Transaktion ist Teil der angekündigten Maßnahmen der CCC-Gruppe zur Restrukturierung des Offline-Vertriebsnetzes im westeuropäischen Raum", heißt es in der Rahmenvereinbarung von vergangener Woche. Für die polnische Kette Pepco, die von Kleidung über Kosmetik bis zu Schulsachen alles anbietet, wird damit der Einstieg in den österreichischen Markt geebnet.

Pepco betreibt über 3.200 Billigläden in 16 Ländern

Pepco gilt als wertvollste Beteiligung von Steinhoff in Europa, nachdem sich der Konzern im Zuge seiner Sanierung von zahlreichen Unternehmen wie den Möbelketten Kika/Leiner, Poco und Conforama getrennt hat. Pepco betreibt mehr als 3.200 Billigläden in 16 Ländern und will die Zahl innerhalb von fünf bis sieben Jahren verdreifachen, unter anderem durch eine Expansion nach Italien und Spanien. Der Umsatz lag im Geschäftsjahr 2019/20 (per Ende September) bei 3,5 Mrd. Euro.

(APA/Red)

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