Schüler planen Schulhof

Feldkirch Das Ende des Schuljahres naht. Eine Gruppe von Schülern nimmt im Schatten eines Baumes auf Holzbänken Platz – der Nachmittagsunterricht wurde ins Freie verlegt. Die Geräusche spielender Kinder und springender Bälle ist zu hören. Auf einem Wiesenflecken hat eine Klasse Kunstunterricht… So oder ähnlich stellen sich die Schüler der Mittelschule Oberau in Gisingen einen Nachmittagsunterricht vor – speziell die Ganztagsschüler. Jedoch ist ihr Schulhof eine karge Betonfläche, ausgestattet mit wenig einladenden Betonbänken, die jetzt im Sommer in der prallen Sonne glühen. An Unterricht im Freien ist nicht zu denken. Nun nahmen zwei Klassen an dem zwei Jahre dauernden Projekt „Lernraum der Zukunft“ teil. Der Schulhof kam in den Fokus. Die Schüler erarbeiteten Gestaltungsvorschläge für den Hof und stellten diese am vorigen Donnerstag in der Fachhochschule (FH) Dornbirn vor.
Das Projekt war eine Kooperation der FH Dornbirn, des in Wien ansässigen Büros für nachhaltige Kompetenz (bnk) sowie des Vereins Amazone aus Bregenz. Die teilnehmenden Vorarlberger Schulen wählten Module und Workshops zu verschiedenen Themen. Im Rahmen zweier Workshops setzten sich die Schüler der nunmehr zweiten und vierten Klassen der MS Oberau mit dem Schulgebäude sowie dem Außenbereich auseinander. Unter Anleitung der Architektinnen Birgit Hofleitner und Agnes Renkin vom bnk vermaßen sie die Schule, studierten die Architektur und die verwendeten Materialien. Der Schulhof kristallisierte sich als Bereich besonderen Interesses heraus, denn aufgrund der fehlenden Gestaltung ist er als Lernraum de facto nicht geeignet.
Pläne gab es bereits
Warum der Hof der erst 2012 nach dem Umbau wiedereröffneten Schule nicht als Erholungs-, Lern- und Freizeitbereich ausgestattet wurde, bleibt Ingrid Scharf ein Rätsel. Auf eine Anfrage bei der Stadt Feldkirch, die für die Umsetzung zuständig wäre, erhielt sie keine zufriedenstellende Antwort. Sie ist neben ihrer Tätigkeit als Stadträtin Vorstand einer jener Klassen, die im Rahmen der Workshops konkrete Ideen ausarbeiteten. „Es gab bereits vor dem Umbau eine Befragung aller Schüler durch Architektinnen“, erinnert sie sich. „Nun wurden wieder Architektinnen in die Planung einbezogen.“ Im Leitbild der Schule stehe, dass der Schulhof auch für die Nutzung in der Freizeit angedacht sei. Scharf hegt die Hoffnung, dass die Pläne endlich umgesetzt werden. Die Partizipation der Schüler und ihre Präsentation sollten das Anliegen unterstützen, denn die Dringlichkeit nehme nicht zuletzt wegen der Ganztagsklassen zu. Vorerst sei der Außenbereich – ohne Schatten und adäquate Sitzgelegenheit – jedoch nicht geeignet, sich über Mittag oder zum Lernen darin aufzuhalten. VKO
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