So auch im Lerncafé Bludenz, wo die Mundartdichterin Lidwina Boso aus ihrem reichen Geschichtenschatz vorlas.
Besuch hat sich im Lerncafé Bludenz angekündigt. Die Mundartdichterin Lidwina Boso las anlässlich des österreichweiten Vorlesetages aus einem ihrer Werke. Da sich die Kinder des Lerncafés gerade intensiv mit dem Thema „Wasser“ beschäftigen, brachte sie auch eine passende Geschichte dazu mit. „Der Schwur“, so der Titel der Erzählung, basiert auf einer wahren Gegebenheit und zog die Kinder vom ersten Satz an in ihren Bann. In ihrer Kindheit spielte Lidwina Boso oft mit ihren Geschwistern und Freunden an der Alfenz, einem Fluss, der durchs Klostertal fließt. Als ihr großer Bruder einmal von der Strömung mitgerissen wurde, konnte er sich gerade noch an einem Ast festhalten und sich so aus dem Wasser retten. Die Kinder schworen sich nach diesem Erlebnis, niemandem davon zu erzählen. Dass Lidwina Boso ihr Abenteuer in Mundart vortrug, machte die Geschichte noch dichter und spannender.
Kinder erzählten von eigenen (Flucht)-Erlebnissen
„Dieses Erlebnis hat mich mein ganzes Leben begleitet“, schloss die inzwischen 79-jährige Bludenzerin ihre Erzählung. Anschließend berichteten auch die Kinder von ihren eigenen ähnlichen Erlebnissen. „Mitten auf dem Meer wurde unser Schlauchboot kaputt. Stundenlang mussten wir auf offener See ausharren“, erinnerte sich ein Junge an seine Flucht aus Syrien. „Zum Glück hat uns dann ein großes Schiff gerettet.“ Noch ganz besonders im Gedächtnis ist ihm die „silberne“ Alu-Decke, die ihn dann, unterkühlt wie er war, wärmte. Und auch andere Kinder spürten die achtsame Atmosphäre und schilderten ihre Erfahrungen. Die Offenheit, mit der die Kinder erzählten, beeindruckte Lidwina Boso sehr und sie legte den Kindern folgendes ans Herz: „Schreibt eure Geschichten auf.“
Lesen als Schlüsselkompetenz
Lidwina Boso ist begeisterte Vorlesepatin, sie liest regelmäßig in der Arbeiterkammer-Bibliothek Kindern vor und ist auch an einer Volksschule tätig. „Es ist eine wunderbare Aufgabe, Kindern vorzulesen.“ Vorlesen bedeutet, Zeit miteinander zu verbringen und miteinander in Beziehung zu treten. Und aus ihrer jahrelangen Erfahrung weiß sie, wie wichtig es ist, dass bei Kindern die Begeisterung fürs Lesen geweckt wird. „Kinder profitieren auf vielen Ebenen davon, sowohl für den Spracherwerb als auch für die Lesekompetenz.“ Denise Zech, Koordinatorin des Lerncafés Bludenz stimmt ihr voll zu: „Hier im Lerncafé legen wir großen Wert auf das Lesen, denn Lesen ist eine Schlüsselkompetenz fürs ganze Leben.“
Freiwillige willkommen
„Vorlesen – Gemeinsam die Freude am Lesen entdecken“ – so lautet das Motto der freiwillig engagierten Vorlesepat*innen. Sie lesen regelmäßig in Bibliotheken, Kindergärten oder Spielgruppen Kindern und in Seniorenheimen oder zu Hause älteren Menschen vor. Die Vorlesepat*innen werden für ihre Aufgabe speziell geschult, dazu startet im Herbst ein neuer Lehrgang. „Voraussetzung ist die Freude an Kommunikation und am Lesen“, so Projekt-Koordinatorin Veronika Winsauer. „Der Rest kommt von selbst.“ Ebenso freut sich das Lerncafé Bludenz über zusätzliche Freiwillige. „Spezielle Vorkenntnisse sind dabei nicht notwendig – ein solides Basiswissen, Freude an der Arbeit mit Kindern und Geduld reichen völlig aus“, so Denise Zech abschließend.
Nähere Infos und Kontakt:
„Ganz Ohr!“
Veronika Winsauer, M 0676 88420 4014, veronika.winsauer@caritas.at
„Ganz Ohr!“ ist eine Kooperation der Caritas Vorarlberg und der Bibliotheken Fachstelle der Diözese Vorarlberg. Die nächste Schulung beginnt im Herbst.
Lerncafé Bludenz
Denise Zech, T 0676/88420 3014, E denise.zech@caritas.at
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