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Schon über 100.000 Anzeigen von Bereitschaftseinheit der Wiener Polizei ausgestellt

Bereitschaftseinheit der Wiener Polizei mittlerweile 10 Jahre alt.
Bereitschaftseinheit der Wiener Polizei mittlerweile 10 Jahre alt. ©APA/HANS KLAUS TECHT (Symbolbild)
Die Bereitschaftseinheit der Wiener Polizei hat seit 2012 schon zahlreiche Anzeigen ausgestellt. 2022 brachte ihr einen runden Geburtstag, am Montag wurde in der Landespolizeidirektion Wien das zehnjährige Bestehen gefeiert.

Die Einsatzgruppe, die am 1. November 2012 mit 107 Beamten, 24 Funkgeräten und acht Autos begann, ist laut Eigenbeschreibung eine Vorzeigeeinheit, deren Konzept sich mittlerweile auch in die Bundesländer ausgebreitet hat. Mittlerweile umfasst die Einheit 200 Polizistinnen und Polizisten, die nicht an Bezirksgrenzen gebunden in Wien unterwegs sind.

Bereitschaftseinheit der Wiener Polizei wurde 10 Jahre alt

Die Beamten sind überwiegend zu Fuß und mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Ursprünglich entstand die Bereitschaftseinheit aus der Erkenntnis, dass gewisse Probleme in der Bundeshauptstadt mit den bisherigen Polizeistrukturen nicht zu bekämpfen waren. Vor zehn Jahren wurde deshalb laut dem Wiener Landespolizeidirektor Gerhard Prüstl die Einheit "spezialisierter Generalisten" gegründet, mit dem Ziel, eine größere Anzahl Beamter rasch unter einheitlichem Kommando im ganzen Stadtgebiet einsetzen zu können. "Es hat nicht lange gedauert, bis kein Zweifel mehr daran war, dass die Einheit in dieser Form nicht nur bestehen bleiben, sondern auch ausgebaut werden sollte", erinnerte sich Pürstl beim Festakt am Montag.

Junge Polizisten bei Bereitschaftseinheit

Den überwiegenden Teil der Einheit machen junge Polizisten aus, die nach ihrer Ausbildung mehrere Monate in einer Polizeiinspektion tätig waren. Drei Viertel sind solche Beamte, die einen sechsmonatigen Turnusdienst leisten und bezirksübergreifend eingesetzt werden, bevor sie an ihre Dienststellen zurückkehren. Das übrige Viertel besteht aus Stammpersonal. Etwa 50 der 200 Beamte sind Polizistinnen. Hauptaufgaben der Bereitschaftseinheit sind "Präsenz zeigen" sowie Schwerpunktionen oder auch die Begleitung von Demonstrationen. Dazu kommen bezirksübergreifende Aktionen, die Fortbildung von Polizisten und nicht zuletzt Bestreifungsdienst an kriminellen Hotspots und in den öffentlichen Verkehrsmitteln. "Die tagtäglichen Herausforderungen in unserer Stadt zeigen die Notwendigkeit einer professionell ausgebildeten, organisierten, personell und materiell gut aufgestellten Einheit klipp und klar", war Oberst Manfred Ihle, Leiter der Bereitschaftseinheit, überzeugt.

Bereitschaftseinheit der Wiener Polizei stellte über 100.000 Anzeigen aus

Seit 2012 hat die Einheit in mehr als 1,8 Mio Personalstunden über 100.000 Anzeigen ausgestellt und fast 600.000 Identitätskontrollen durchgeführt, wovon 21.504 zu Festnahmen führten. Die Polizistinnen und Polizisten stellten knapp 40.00 Organmandate aus, diese entsprechen einer Summe von mehr als 1,5 Millionen Euro. Außerdem waren die Beamten bei vielen Großereignissen wie der Räumung der Pizzeria Anarchia, Ausschreitungen und unangekündigten Demonstrationen sowie bei Großveranstaltungen wie dem Donauinselfest, Fußballspielen oder dem GTI-Treffen am Wörthersee im Einsatz. Auch beim Terroranschlag am 2. November 2020 waren 140 Beamte der Einheit zugegen, von denen 93 freiwillig aus der Freizeit kamen.

"Schnelle Reaktionskräfte" wurden installiert

Das Konzept der Bereitschaftseinheit war so erfolgreich, dass auch die anderen Bundesländer nun über schnelle Einsatzgruppen nach dem Vorbild der Wiener Truppe verfügen, sagte Ihle. Gemeint sind damit die "Schnellen Reaktionskräfte" (SRK), die unter anderem als Reaktion auf den Terroranschlag in Wien in den anderen Bundesländern installiert wurden. "Die Bereitschaftseinheit Wien ist aus dem Sicherheitsgefüge der Stadt sowie der gesamten Sicherheitsexekutive nicht mehr wegzudenken", stellte Peter Scheibner, Leiter der Abteilung "Polizeiliche Sondereinsätze" im Innenministerium, fest.

(APA/Red)

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