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Schönborn-Nachfolge: Warten auf neuen Erzbischof

Die Nachfolge für den Wiener Erzbischof dürfte demnächst offiziell werden.
Die Nachfolge für den Wiener Erzbischof dürfte demnächst offiziell werden. ©APA/AFP
Die Nachfolge für den Wiener Erzbischof Christoph Schönborn dürfte demnächst offiziell werden. Dem Vernehmen nach ist die Wahl auf Josef Grünwidl gefallen, der seit 22. Jänner als apostolischer Administrator in der Diözese dient.

Schönborn hatte sich davor in den Ruhestand zurückgezogen. Der nötige Beschluss im Ministerrat, um den neuen Oberhirten abzusegnen, ist wohl schon gefallen, offiziell wollte man dies in der Regierung aber noch nicht bestätigen.

Kirche hält sich bedeckt

Man wolle die Kommunikation der Kirche abwarten, bevor man sich zu dem Thema äußert, hieß es am Vormittag aus Regierungskreisen zur APA. Der Ministerrat muss gemäß Konkordat mit der Angelegenheit befasst werden. Spekuliert wurde, dass die Katholische Kirche entweder noch am Donnerstag oder in den folgenden zwei Tagen den Schritt offiziell bekannt gibt.

Ministerrat gab offenbar schon grünes Licht

Laut einer Meldung der katholischen Nachrichtenagentur Kathpress dürfte der Umlaufbeschluss im Ministerrat wohl bereits unterzeichnet worden sein. "Die offizielle Bestätigung durch den Vatikan nach erfolgtem Umlaufbeschluss der österreichischen Bundesregierung stand zu diesem Zeitpunkt noch aus", schrieb die im Auftrag der Österreichischen Bischofskonferenz tätige Agentur am Donnerstagvormittag. Die "erwartete Ernennung von Josef Grünwidl als neuem Wiener Erzbischof" habe "von mehreren Seiten erfreute Zustimmung ausgelöst", hieß es weiters mit Verweis auf öffentliche Statements von Theologen.

Grünwidl hatte im Sommer noch abgewunken

Noch vor einigen Wochen hatte sich Grünwidl freilich selbst noch aus dem Rennen genommen. Noch im Juli hatte er gegenüber den "NÖN" bekräftigt, er wolle das Amt nicht übernehmen. Manche seiner Positionen sind auch nicht unbedingt mit jenen des Vatikans deckungsgleich.

So hatte er sich im April gegen das Pflichtzölibat ausgesprochen. Der 62-Jährige hat durchaus Erfahrung in der Erzdiözese. 1993 wurde er für fünf Jahre Sekretär des neu ernannten Erzbischofs Schönborn. Vor seiner Ernennung zum Administrator war er geschäftsführender Vorsitzender des Wiener Priesterrats.

Nur vier Erzbischöfe seit dem Zweiten Weltkrieg

Dass es einen neuen Wiener Erzbischof gibt, ist keine Alltäglichkeit. 30 Jahre ist es her, dass Schönborn in sein Amt eingeführt wurde. Überhaupt gab es in der Zeit seit dem Zweiten Weltkrieg erst vier Wiener Erzbischöfe, was vor allem auch mit der ebenfalls 30-jährigen Amtszeit von Kardinal Franz König zusammenhängt. Weitere Kandidaten, die in der Vergangenheit als mögliche Schönborn-Nachfolger genannt wurden, sind der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler sowie der Generalsekretär der Bischofskonferenz Peter Schipka.

(APA)

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