Schönborn erwartet "heiligen und weisen" Papst

Der neue Papst, der aus dem am 7. Mai beginnenden Konklave im Vatikan hervorgehen wird, wird ein "heiliger und weiser Mann" sein. Dies betonte der emeritierte Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, im Gespräch mit Journalisten vor Beginn der siebenten Generalkongregation der Kardinäle am Mittwoch, bei der Vorbereitungen für das Konklave getroffen werden.
Schönborn nicht unter Papst-Wählern
"Gott weiß schon, wer der neue Papst sein wird, und daher auch seine Staatsangehörigkeit. Er wird jedenfalls ein heiliger und weiser Mann sein", sagte der 80-jährige Schönborn, der altersbedingt nicht zu den Papst-Wählern zählt. Er hält sich seit dem vergangenen Freitag in Rom auf.
Schönborn ergriff am Mittwoch bei der Generalkongregation der Kardinäle das Wort. Dabei ging es um die Herausforderungen, mit denen der Vatikan und die Weltkirche konfrontiert sind, darunter um die heikle Frage der finanziellen Nachhaltigkeit, wie aus dem Vatikan verlautete. 181 Kardinäle beteiligten sich an der Generalkongregation, darunter 124 Papst-Wähler, teilte Vatikan-Sprecher Matteo Bruni am Mittwoch mit. Neun der insgesamt 133 Papst-Wähler müssen noch in Rom eintreffen. Die nächste Generalkongregation findet am Freitagvormittag statt.
Der französische Kardinal und Papst-Wähler Jean-Paul Vesco, Erzbischof von Algier, rechnet mit einem kurzen Konklave. "Ich habe den Eindruck, dass sich die Kandidaten klar abzeichnen werden. Unter den Kardinälen gibt es Unterschiede in der Sensibilität, aber keine entgegengesetzten Lager. Derjenige, den wir wählen, ist schon seit langem vom Herrn vorbereitet worden. Es sind nicht wir, die den Papst wählen: Wir müssen denjenigen unter uns finden, der bereits auserwählt ist", sagte Vesco im Interview mit der römischen Tageszeitung "La Repubblica" (Mittwoch).
"Große Verantwortung"
Auch der irakische Kardinal Louis Raphaël Sako glaubt, dass das Konklave kurz sein wird. "Wir Kardinäle sind uns alle der Bedeutung dieses Augenblicks bewusst. Wir haben eine große Verantwortung, den besten Kandidaten zu suchen und ihn zu unterstützen", sagte das Oberhaupt der christlichen Chaldäer im Irak im Interview mit der römischen Tageszeitung "Il Messaggero" (Mittwoch).
"Ich denke nicht an den neuen Papst als einen Amtsinhaber, einen Bürokraten. Vielmehr denke ich an einen Mann, der es versteht, sich zu öffnen und auch mit der muslimischen Welt in Dialog zu treten. Meiner Meinung nach müssen die Katholiken den Muslimen helfen, sich in gegenseitigem Respekt zu öffnen", so der Kardinal aus dem Irak.
Nur nicht hudeln
Laut dem ehemaligen Vorsitzenden der italienischen Bischofskonferenz CEI, Kardinal Angelo Bagnasco, sei es klug, sich noch ein paar Tage vor Beginn des Konklaves Zeit zu lassen. "Es gibt viele Kardinäle und viele kennen einander nicht. Um gemeinsam ein Bild der Kirche der Zukunft zu schaffen, braucht man Liebe und Zeit", sagte Bagnasco im Interview mit der Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera".
(APA/Red)
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