Schönborn: "Das kann der Papst nicht alleine klären"

Der Linzer Bischof Manfred Scheuer hatte zuletzt für die Priesterweihe verheirateter Männer plädiert. “Organisatorische Fragen sind wichtig, und ich glaube, da ist Luft nach oben, auch notwendiges Veränderungspotenzial”, meinte Schönborn in einem gemeinsamen Interview mit den Zeitungen “Die Presse”, “Kleine Zeitung”, “Oberösterreichische Nachrichten”, “Salzburger Nachrichten”, “Tiroler Tageszeitung” und “Vorarlberger Nachrichten”, das am Karsamstag erschien. Seine persönliche Meinung zu verheirateten Priestern äußerte Schönborn nicht: “Ich möchte es nicht entscheiden müssen.” Das Thema “viri probati” werde sicher bei der von Papst Franziskus für Oktober 2019 einberufenen Amazonas-Synode zur Sprache kommen.
Höherer Frauenantiel erwünscht
Generell wünscht sich der Wiener Erzbischof einen höheren Frauenanteil in leitenden Positionen. Die Weihe von Frauen zu Diakonen, Priestern und Bischöfen sei eine Frage, “die sicher nur von einem Konzil geklärt werden kann”. Das könne auch nicht ein Papst alleine entscheiden. “Das ist eine zu große Frage, als dass sie vom Schreibtisch eines Papstes aus geklärt werden könnte”, meinte Schönborn. Die Kirche sei eine Gemeinschaft, und große Entscheidungen sollten gemeinschaftlich getroffen werden.
Schönborn verteidigt Caritas
Nach Unstimmigkeiten zwischen der Caritas und Schönborn betonte der Kardinal einmal mehr, “die Caritas leistet österreichweit und international Enormes”. Sie äußere sich auch zurecht politisch: “Eine Caritas, die nicht lästig ist, tut nicht ihre Arbeit.”
Auch Caritas-Präsident Michael Landau verteidigte in der Ö1-Reihe “Im Journal zu Gast” am Samstag einmal mehr, dass die Caritas politisch ihre Stimme erhebt: “Es gibt natürlich auch Menschen, die sagen, ihnen wäre eine Kirche lieber, die so ‘Hände falten, Goschen halten’ als Programm hat. Das haben wir als Caritas noch nie gehabt.” Der Auftrag unter jeder Bundesregierung laute “Not sehen und handeln”, erklärte Landau, “aber auch, mit der notwendigen Beharrlichkeit daran zu erinnern, dass wir uns mit der Not und dem Unrecht nicht abfinden dürfen”.
(APA)
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