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Schneearmer Winter spart Kosten für die Stadt Wien

Aus mit Schnlittenfahrt und Co.: Der Schnee hat sich bereits größtenteils verabschiedet.
Aus mit Schnlittenfahrt und Co.: Der Schnee hat sich bereits größtenteils verabschiedet. ©Uwe Zucchi dpa/lhe
Kostenersparnis dank des Wetters: Wegen des meist schneearmen Winters war etwa die Schneeräum-Flotte seltener im Einsatz. Und es gab auch kaum Schäden auf den Straßen, was ebenfalls positiv ins Gewicht fällt.
Kältewelle im Februar
Leserreporter: Schneechaos in Wien

“In Summe gab es weit weniger Einsätze, um Schlaglöcher zu flicken”, berichtete ein Sprecher der Verkehrsabteilung im Rathaus. Das zeigt auch der Vergleich: So wurden etwa im Jänner des Vorjahres 26.000 Frostaufbrüche registriert. Heuer waren es nicht einmal halb so viel.

Auch im Dezember sei die Situation ähnlich gewesen. Die große Kälte im Februar dürfte sich auf die Statistik ebenfalls nicht sonderlich negativ auswirken, wie betont wurde. Denn: Frostphasen schaden den Straßen nicht unbedingt. Das Problem seien eher ständige Wechsel zwischen kaltem und wärmerem Wetter, hieß es.

Winter weitgehend unproblematisch für Straßen

Weniger Arbeit gab es mangels Schnee auch für den Winterdienst. Was sich deutlich in der Rathaus-Kasse bemerkbar macht. Einsatztage sind nämlich teuer: Ein solcher schlägt sich mit 350.000 bis 360.000 Euro zu Buche. Die zuständige Magistratsabteilung 48 musste diesen Winter bisher fünf Volleinsätze absolvieren. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es acht, im Wintern 2009/2010 sogar 18.

In Kärnten gab es hinsichtlich einer Verschlechterung des Straßenzustandes “einen unproblematischen Winter”, so der für den Straßenbau zuständige Landeshauptmann, Gerhard Dörfler (FPK). Aber erst die nächsten Wochen würden genau zeigen, wie viele Schäden entstanden sind. “Wenn der Frühling wirklich einzieht, werden manche Gemeindestraßen und niederrangige Landesstraßen für den Verkehr von Fahrzeugen über zwölf bzw. 16 Tonnen gesperrt, um massive Schäden durch Überbelastungen zu verhindern”, so Dörfler. Einige Hundert Straßenkilometer werden davon betroffen sein.

Auch in anderen Bundesländern keine Gefahr

Im Frühling werden aber nur “gefährliche Schäden” beseitigt. Im Sommer gebe es Baulose mit Straßensanierungsmaßnahmen, um die Substanz und Qualität der Verbindungen nachhaltig zu verbessern. “Bundesweit gibt es durch die Gewichtszunahme der Fahrzeuge Probleme beim Zustand von Gemeinde- und niederrangigen Landesstraßen”, erklärte Dörfler. “Da hätte jeder Straßenbaureferent gerne höhere Mittel.”

Im Bundesland Salzburg geht sowohl die Landesbaudirektion als auch die Straßenbauregie der Stadt Salzburg zurzeit von “keinen dramatischen Schäden” aus, sagte Michael Wanner, Leiter der Straßenbauregie. “Wir sind noch beim Erheben, aber es dürfte so werden wie in einem durchschnittlichen Jahr.” Aussagen über das Ausmaß der Frostschäden auf den Straßen sei noch verfrüht, weil die Straßenmeistereien noch im Winterdienst stehen.

Die sieben Straßenmeistereien und elf Saugi-Trupps (Reinigungsteams mit Spezialfahrzeugen namens “Saugi”) sind laut Wanner ohnedies laufend auf dem 700 Kilometer langen Straßen- und Wegenetz der Landeshauptstadt unterwegs. Finden sie Frostaufbrüche, stopfen sie diese provisorisch mit Kaltmischgut. Das belastbarere Warmmischgut als längerfristige Lösung wird dann erst ab Ende März oder Anfang April aufgetragen.

Auch in der Landesbaudirektion, die für ein 1.380 Kilometer langes Straßennetz verantwortlich zeichnet, sind bisher keine größeren Schadensmeldungen eingelangt. “Wir sind in den Gebirgsbezirken ja noch voll im Winter”, so Franz Eder von der Stabsstelle Erhaltungsmanagement.

Auf Fahrbahnen in Niederösterreich auftretende Frostschäden würde unmittelbar repariert, hieß es bei der Abteilung Straßenbetrieb beim Amt der Landesregierung. Der motorisierte Streckendienst sei diesbezüglich regelmäßig zur Kontrolle unterwegs.

(APA)

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