Schmelze-Unfall bei Flums: Millionenschaden, aber keine Verletzten

Am Donnerstagabend schrillten in Flums und Umgebung die Sirenen: In der Firma Flumroc war es zu einem Zwischenfall gekommen, der die Einsatzkräfte in höchste Alarmbereitschaft versetzte. "Für die Bevölkerung dürfte keine Gefahr mehr bestehen", gab die Kantonspolizei St. Gallen erst in der Nacht Entwarnung.
Was war passiert? In dem auf Dämmstoffe spezialisierten Unternehmen wird Gestein bei extremen Temperaturen eingeschmolzen. Die dabei entstehende, rund 1500 Grad heiße Schmelze wird üblicherweise durch ein ausgeklügeltes System weiterverarbeitet. Doch am Donnerstagabend kam es zu einem unkontrollierten Austritt dieses glühenden Materials.
Glühende Schmelze frisst sich durch das Gebäude
Wie die Kantonspolizei St. Gallen in einer Medienmitteilung bestätigte, geriet die Schmelze aus noch ungeklärten Gründen aus dem Förderprozess und floss in die umliegenden Bereiche innerhalb der Firma. Die Hitze war so extrem, dass sich das Material durch mehrere Stockwerke fraß – mit massiver Rauchentwicklung als Folge. Laut Polizei bestand zudem die Möglichkeit, dass dabei gefährliche Gase freigesetzt wurden.
Die Bevölkerung wurde umgehend über Alertswiss gewarnt. Die Empfehlung lautete: Fenster und Türen schließen, Lüftungen und Klimaanlagen abschalten, Nachbarn informieren. Die Gegend sollte großräumig gemieden werden. Auch über den Rundfunk wurden entsprechende Hinweise ausgestrahlt.

Schwierige Löscharbeiten – Schmelze verdampft Löschwasser
Die Einsatzkräfte reagierten schnell: Mehrere Feuerwehren, ein Löschzug der SBB, Spezialisten der Kantonspolizei, ein Statiker sowie die Wasserversorgung und ARA Flums rückten aus. Die Löscharbeiten gestalteten sich jedoch alles andere als einfach. Aufgrund der extremen Temperaturen verdampfte das Löschwasser sofort, die Schmelze kühlte nur sehr langsam ab. Ein direkter Zugang zum betroffenen Schmelzofen war wegen der Hitze zunächst nicht möglich.
Die Arbeiten zogen sich bis in die Nacht hinein. Zum Zeitpunkt der letzten offiziellen Information waren die Löscharbeiten noch immer im Gange – ein Ende nicht absehbar.
Millionenschaden, Ursache unklar
Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand – ein Umstand, der angesichts der Wucht des Ereignisses keineswegs selbstverständlich ist. "Es kam zu keinem Personenschaden", bestätigte die Kapo. Der entstandene Sachschaden dürfte sich laut Polizei jedoch in Millionenhöhe bewegen.
Warum die Schmelze aus dem Förderprozess austrat, ist derzeit Gegenstand von Ermittlungen. Die Staatsanwaltschaft des Kantons St. Gallen hat die Kantonspolizei mit der Ursachenklärung beauftragt. Bis zur Klärung bleibt offen, ob ein technischer Defekt, menschliches Versagen oder ein anderer Faktor zum Unfall führte.
(VOL.AT)
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