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Schlepper-Prozess in Wiener Neustadt: Einvernahmen am 34. Tag

Der Schlepper-Prozess in Wiener Neustadt dauert noch an.
Der Schlepper-Prozess in Wiener Neustadt dauert noch an. ©APA (Symbolbild)
Der 34. Tag im Schlepper-Prozess in Wiener Neustadt brachte keine neuen Aufschlüsse. Erneut sind die Telefonüberwachungs-Protokolle durchgegangen worden, außerdem wurden ergänzend dazu einzelne Angeklagte einvernommen.

Die seit März auf der Anklagebank sitzenden acht asiatischen Asylwerber, unter ihnen auch ehemalige Asyl-Aktivisten und Servitenkloster-Flüchtlinge, bestreiten zum Großteil gar nicht, dass sie Landsleuten bei Schleppungen weitergeholfen haben. Doch “große Fische” wollen sie keine sein.

Schleppung eines Burschen gestanden

So wurde am Mittwoch dem Siebtangeklagten anhand mehrerer abgehörter Telefonate lediglich die Schleppung eines “Burschen” (so der Ausdruck in den verschrifteten Telefonüberwachungs-Mitschnitten) vorgehalten. “Ja, ich habe einen in Hütteldorf hineingesetzt”, erklärte der Angeklagte.

Flüchtlinge baten um Hilfe

Dafür hatte der Fünftangeklagte, der als Leiter der österreichischen Zelle der Schlepperorganisation gehandelt wird, der vorsitzenden Richterin Petra Harbich eine Information zu melden: “Ich war heute um 6.45 Uhr auf der Philadelphiabrücke. Da sind vier Leute zu mir hergekommen und haben mich gebeten, dass ich ihnen weiter helfe. Die haben seit zwei Tagen nichts gegessen. Ein Mitangeklagter, der dabei war, ist davongelaufen, die vier waren Landsleute von ihm … Ich habe Fotos davon gemacht, habe dokumentiert, dass die vier ganz allein hier her gekommen sind … Wir haben den Leuten nicht geholfen, weil sonst ist das Schlepperei. Aber soll man jemanden, der seit zwei Tagen hungrig ist, nicht einmal einen Kaffee servieren?” (APA)

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