Die zur norwegischen Sapa-Group gehörende Sapa Extrusion Nenzing (ehemals Hydro Aluminium Nenzing) verfolgt laut einem Bericht der Wirtschaftspresseagentur derzeit konkrete Überlegungen, größere Teile des Produktionswerkes in Nenzing im Oktober für einen Tag stillzulegen.
Diesbezügliche Informationen aus Oberländer Industriekreisen bestätigte Geschäftsführer Gerold Trommelschläger. Die Entscheidung solle in den kommenden Tagen fallen. Umgesetzt werden soll die Produktionspause im Rahmen einer Art “Betriebsurlaub”.
Fehlende Aufträge aus der Bauwirtschaft
Trommelschläger begründet das Vorhaben damit, dass der Auftragseingang von Kunden aus der Bauwirtschaft derzeit nicht den Planungen entspreche. Er sieht dafür mehrere Gründe. Zum einen habe die Bauwirtschaft aufgrund des milden Winters nahezu durchgehend gearbeitet und gleichzeitig aufgrund der günstigeren Metallpreise mehr bestellt als notwendig. Jetzt würden die Lagerbestände abgebaut.
Kaum Aufträge im Solarbereich
Zum anderen seien die Metallpreise derzeit überdurchschnittlich hoch, was viele Kunden zuwarten lässt. Auch durch die generell verhaltene Auftragslage in der Bauwirtschaft sieht sich die Sapa betroffen. Nicht gerade unterstützt werde die Auftragslage laut Trommelschläger durch Krise der Solarindustrie in Europa. Von dieser Seite würden derzeit keine nennenswerten Aufträge mehr kommen.
Auf der anderen Seite würden sich die Bereiche Industrie und Automotive zufriedenstellend entwickeln. “Hier ist der Auftragseingang völlig normal”, möchte Trommelschläger betonen.
Kein Abbau von Arbeitsstellen
Auf der Personalseite plane man keinerlei Maßnahmen. Dank diverser Arbeitszeitmodelle sei es möglich, auf solche Auftragslagen ohne Personalreduktion reagieren zu können. Für das gesamte Geschäftsjahr 2014 sei trotzdem im Plan, da man im Frühjahr mit der Bauwirtschaft einen entsprechenden Überschuss erzielt habe. Das gleiche sich nun wieder aus.
Sapa Extrusion stellt Strangpress-Profile aus Aluminium her und beschäftigt in Nenzing 360 Mitarbeiter. Der Großteil des Kundenstocks aus der Bauwirtschaft stammt aus Österreich, Süddeutschland und der Schweiz. (red/wpa)
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