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Schlager Dritter!

Einen Riesenerfolg landete Werner Schlager: Bei der Tischtennis-WM belegte er trotz chinesischer Armada Rang 3.

Werner Schlager bildete gemeinsam mit dem vielfachen Weltmeister Jan-Ove Waldner am Sonntag die europäische Festung, die der chinesischen Armada in den Halbfinalspielen der Tischtennis-Weltmeisterschaften in Eindhoven gegenüberstand. Doch Schlager wie der Schwede waren den Chinesen nicht gewachsen, die damit den WM-Titel unter sich ausmachten. Der Niederösterreicher unterlag dem als Nummer zwei gesetzten Liu Guoliang in vier Sätzen 10:21,18:21,21:18,16:21, sorgte aber mit dem Gewinn von Bronze trotzdem für den größten Erfolg des österreichischen Tischtennis-Sports seit 44 Jahren.

Gegen Liu, seinen künftigen SVS-Teamkollegen in der Champions League hatte er bereits im Doppel-Viertelfinale verloren, im Einzel stand er von Beginn an auf verlorenem Posten. Im ersten Satz kam der 26-Jährige überhaupt nicht ins Spiel. “Ich hatte unglaubliche Probleme, mich auf sein Service einzustellen, ich kam mit dem Schnitt nicht zurecht, einfach nicht unter den Ball”, analysierte er nach dem Match. Dazu funktionierte auch das eigene Service nicht nach Wunsch. Zwar kämpfte sich Schlager im zweiten Satz näher heran und gewann zur Freude der 6.000 Zuschauer in Eindhoven, die unbedingt einen Europäer im Finale sehen wollten, auch den dritten, doch war er nie in der Lage, den Olympiasieger Liu ernsthaft zu gefährden.

“Der Unterschied war einfach das Service. Im Angriff waren wir ebenbürtig, aber ich hatte mit dem Return einfach zu große Probleme”; bekannte Schlager, der im ersten Moment “natürlich ein wenig enttäuscht” war. “Ich habe nicht ganz das gespielt, was ich kann, ich hätte das Spiel zumindest enger gestalten können. Aber ich muss auch sagen, dass Liu der bessere war, verdient gewonnen hat.”

Bis zur Siegerehrung am Nachmittag war sich der HSZ-Soldat aber sicher, dass die Zufriedenheit mit Bronze die Enttäuschung über das vergebene Finale weggefegt hat. “Denn mit einer Medaille hat ja keiner gerechnet. Darauf kann ich aufbauen, das gibt mir Kraft und Motivation für die Zukunft”, meinte Schlager, der sich in der neuen Weltrangliste auf Rang zehn oder elf verbessern wird. Mit der Medaille hat er für das erste WM-Edelmetall eines Österreichers seit 1938 (Richard Bergmann im Herren-Einzel) gesorgt. Nimmt man das Halbfinale, in dem mit dem großen Jan-Ove Waldner ja nur ein weiterer Europäer gestanden ist, dann warten gute Zeiten auf Schlager.

Als Übermacht schlechthin erwiesen sich aber einmal mehr die Chinesen. Sie schafften ein Kunststück, das es erst ein Mal gegeben hatte: Sie holten wie 1981 in allen fünf Bewerben den Titel, sammelten nicht weniger als 14 der 20 vergebenen Medaillen ein. Drei weitere gingen an Korea, nur drei nach Europa. Umso erfreulicher, dass gerade der Österreicher Werner Schlager einer dieser drei Europäer war.

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