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"Schenke den elf kostbaren Schätzen Heimat bei dir"

Die Gemeinde Egg hat am Sonntagvormittag in den prall gefüllten Kirchen von Egg und Egg-Großdorf den elf Todesopfern der Brandkatastrophe gedacht. In großer Stille beteten die Egger Bürger für die verstorbenen Bewohner des Vinzenz-Heims.  

“In solchen Tagen sind Worte sehr, sehr relativ”, sagte Pfarrer Ronald Waibel. Anstelle einer Predigt gab es Minuten der Ruhe – damit jeder für sich Platz für Trauer und Tränen finden konnte. Im Mittelpunkt stand die Bitte an Gott: “Schenke unseren elf kostbaren Schätzen wunderbare Heimat bei dir”.

Es waren mehr Egger Bürger zu den Gottesdiensten gekommen als Plätze verfügbar waren. Noch hinter den letzten Bankreihen standen zahlreiche Gläubige in mehreren Reihen. In tiefer Betroffenheit und mit gesenkten Häuptern nahm die Egger Bevölkerung – vom kleinen Mädchen, das auf dem Schoß seines Vaters saß, bis hin zu den betagten Mitbürgern – die Worte von Pfarrer Waibel auf. In Egg gestaltete Waibel den Gottesdienst gemeinsam mit Benno Elbs, dem Generalvikar der Diözese Feldkirch.

“Es ist uns nicht mehr zum Lachen zumute”, wurde bei den Fürbitten erinnert – am Sonntag hätte in Egg wie in fast allen Vorarlberger Gemeinden der fröhliche “Funkenbrauch” gefeiert werden sollen. Stattdessen betete die Kirchengemeinde nun für die Todesopfer, deren Vornamen verlesen wurden, wie auch um Segnung für die Einsatzkräfte und für die Geretteten, “die ihre Tisch- und Zimmernachbarn nie wieder sehen”. Beendet wurden die Messen mit einem “Gegrüßet seist du Maria”.

Die Messen am Sonntag waren erste Gedenkgottesdienste für die Todesopfer der Brandkatastrophe. Nach der Freigabe der Leichname durch die Staatsanwaltschaft wird es in Egg eine offizielle Verabschiedung geben.

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