Der luxemburgische Grenzort Schengen ist zum Synonym für die Reisefreiheit von mehr als 400 Millionen Menschen in Europa geworden. 1985 unterzeichneten die Regierungschefs von Deutschland, Frankreich und den Benelux-Staaten in Schengen eine Vereinbarung über die Abschaffung der Grenzkontrollen zwischen ihren Ländern. Mittlerweile gehören 22 der 28 EU-Mitglieder sowie Norwegen, Island, die Schweiz und Liechtenstein zum Schengen-Raum.
Nicht zum Schengen-Raum gehörende EU-Länder sind Bulgarien, Großbritannien, Irland, Kroatien, Rumänien und Zypern. Großbritannien und Irland spielen eine Sonderrolle, weil sie sich zwar an der Zusammenarbeit der Polizei im Schengen-Raum beteiligen, aber nicht auf Personenkontrollen verzichten.
Grenzkontrollen im reisefreien Schengen-Raum
Jedes Jahr reisen rund 1,25 Milliarden Menschen innerhalb des Schengen-Raumes über die Grenzen. Der Verzicht auf Kontrollen geht einher mit einer schärferen Überwachung der Außengrenzen. Weil dies in der Flüchtlingskrise nicht funktioniert, wird er zunehmend infrage gestellt.
Vorübergehende Grenzkontrollen sind allerdings auch im Schengen-System möglich und zwar bei besonderen Anlässen, in der Vergangenheit etwa bei einer Fußball-WM oder einem G7-Gipfel, aktuell nach den Terroranschlägen von Paris oder in der Flüchtlingskrise. Einer Sprecherin der EU-Kommission zufolge führen gegenwärtig sechs Staaten des eigentlich reisefreien Schengen-Raums vorübergehend Kontrollen durch: Dänemark, Schweden, Norwegen, Österreich, Deutschland und Frankreich.
Aktuelles zum Thema: “Nach Schweden machen Dänen Grenze dicht”
Die Praxis regelt der Schengener Grenzkodex. Artikel 7 schreibt vor, dass EU-Bürger an den Außengrenzen nur minimal kontrolliert werden dürfen. In der Praxis überprüfen die Grenzbeamten, dass der Pass nicht gefälscht und noch gültig ist. Nur in Einzelfällen checken sie auch, ob derjenige in Fahndungsdatenbanken auftaucht und etwa als Terrorist gesucht wird. (red/dpa)
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Es hat einen Fehler gegeben! Bitte versuche es noch einmal.Herzlichen Dank für deine Zusendung.