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Schattenburgmuseum | Gegossen – Geschmiedet

Beeidruckende Schmiedekunst begegnet dem Besucher im ehemaligen Depotraum des Museums im Bergfried.
Beeidruckende Schmiedekunst begegnet dem Besucher im ehemaligen Depotraum des Museums im Bergfried. ©Schattenburgmuseum
Erst durch den Bau einer neuen Holztreppe im Nord-Bereich des Bergfrieds 2009 konnte aus dem jahrzehntelangen Depot mit offenen Lichtschlitzen ein prachtvoller Museumsraum geschaffen werden, der einerseits der Feldkircher Weinbautradition, andrerseits der Schmiedekunst gewidmet ist.

Beim Treppenaufgang begegnen wir hier einer monumentalen Stadtansicht von Feldkirch von Florus Scheel d. Ä. (1864 – 1936), dessen Selbstbildnis wir schon im Feldkirch-Zimmer oder Vedutenkabinett begegnet sind. Der Feldkircher Kunstmaler und Mitbegründer des Heimatmuseums stellt hier Feldkirch mit seinen Türmen und der Stadtmauer um 1500 dar. Auch gegen die Ill war Feldkirch damals mit dem Diebsturm, dem Wasserturm, dem Pulverturm und der verbindenden Stadtmauer gut gesichert. Im Hintergrund erkennt man den Hausberg von Feldkirch, den damals unverbauten Ardetzenberg mit seinen Weingärten. Am äußersten rechten Bildrand ist das Mühletor mit der herabgelassenen Zugbrücke zu erkennen. Ein ganz ähnliches Bild desselben Künstlers hängt übrigens frei zugänglich in der Treppenhalle des Feldkircher Rathauses und zeigt das historische Feldkirch diesmal vom Ardetzenberg aus gesehen.

Mit Weinbau haben in diesem Raum einige Objekte ganz konkret zu tun, befinden sich doch Rebscheren, Rebmesser, ein hölzerner Wetzsteinbehälter und Weinflaschen in der kleinen Vitrine gleich beim Aufgang. Aber auch beim Durchgang zur Küche des Türmers finden sich Weinfässchen, Kraxen oder Haken aus der Sammlung von Walter Büchel aus Gisingen, die an diese Tradition erinnern sollen. Er ist einer der drei Winzer, die sich seit einigen Jahren um die Wiederbelebung des Schattenburgerweins bemüht. Die verschiedenen Hohlmaße für Getreide und Hülsenfrüchte in der verglasten Schießscharte erinnern die Besucher daran, dass bis zum 19. Jh. jede Stadt und Region Vorarlbergs, auch Feldkirch, ihr eigenes Maßsystem hatte. Die eingebrannten Stempel mit Jahreszahl und Doppeladler stammen vom Eichmeister, der damit die vorgenommene Eichung bestätigte. Feldkirch erhielt bereits im 13. Jahrhundert das Maß und Gewicht der Reichsstadt Lindau.

Feldkirch, Zentrum der Schmiedekunst

In den großen Vitrinen und an der Wand des Raumes befinden sich Schlösser aller Art aus der Sammlung des Feldkirchers Anton von Grebmer. Die ausgestellten Schlösser aus der Gotik, Renaissance und dem Barock, aber auch die sogenannten Blankwaffen erinnern daran, dass Feldkirch früher ein Zentrum der Schmiedekunst war. Bereits 1479 schlossen sich die metallverarbeitenden Handwerker zur bis heute bestehenden und bekannten Großhammerzunft zusammen.

Dem Thema „Gegossen“ hingegen widmen sich Objekte wie die Metallguss-Schöpfkelle aus dem Silbertal oder die „Getzner-Fabriksglocke“ von 1831 des Feldkircher Glockengießers Josef Anton Graßmayer. Auch gegossene Waagegewichte, der Erzengel Michael als Seelenwäger aus Gußeisen oder aber die Eisentruhe auf vier Metallfüßen mit gegossenen Rosetten-Verzierungen und einem verdeckten 12fach-Geheimschloss knüpfen an die Thematik an.

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