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Schattenburgmuseum | Das Feldkirch-Zimmer

Im Vedutenkabinett kann der Besucher eintauchen in die Welt der Türme und Tore Feldkirchs, genauso wie in das Leben an der Ill.
Im Vedutenkabinett kann der Besucher eintauchen in die Welt der Türme und Tore Feldkirchs, genauso wie in das Leben an der Ill. ©Schattenburgmuseum
Mit dem Feldkirchzimmer oder Vedutenkabinett schließt sich der Museumsrundgang im ersten Obergeschoß des Schattenburgmuseums. Bevor wir den Bergfried erkunden, bieten hier alte Ansichten, sogenannten Veduten, Einblicke in die soziale und wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Feldkirch. 

Als Abbilder kunst- und kulturhistorischer Zeitepochen sind die hier ausgestellten Werke wichtige Zeugnisse aus der Zeit der Renaissance, des Barocks, der Biedermeierzeit und des frühen 20. Jahrhunderts. Durchreisende oder zeitweise sich in Feldkirch aufhaltende Künstler zeichneten und malten das Städtchen, doch die schönsten und bedeutendsten Stadtansichten schufen die ortsansässigen Maler wie Wolf Huber, F. X. Bobleter, G. F. Bachmann oder J. Bucher. Graphikverleger in St. Gallen legten bemerkenswerte Veduten auf und Tiroler Künstler gestalteten ganze Ansichten-Serien.

Die „kleine Galerie“ im Feldkirch-Zimmer wird durch die „Petersburger-Hängung“ der Kunstwerke dominiert, bei der man bewusst Bild an Bild reiht. Dies erinnert an das Repräsentationsbedürfnis ehemaliger Schlossbewohner, die auf diese Weise ihre Sammlungen präsentierten. Die feine Sammlung im Vedutenkabinett gliedert sich in zwei Teile: zum einen in die Graphik und Arbeiten auf Papier (Holzschnitte, Kupferstiche, Radierungen, Lithographien, Zeichnungen und Aquarelle) und zum anderen Gemälde von Franz Xaver Bobleter und jene der Malerfamilie Scheel. Letztere entstanden oftmals nach älteren graphischen oder fotographischen Vorlagen. Alle Werke dieses Zimmer zeigen Alt-Feldkirch, die Stadt und historische Gebäude, Türme und Tore und geben damit einen guten Eindruck aus früheren Epochen. Besonders hervorgehoben werden muss das Aquarell von Thomas Ender, dem Hofmaler von Erzherzog Johann, das dieser von der Schattenburg Mitte des 19. Jahrhunderts malte. Es überliefert uns die Burg im damals halbzerfallenen Zustand.

Stadt an der Ill

Daneben ist sicherlich die Bilderserie unter dem Motto „Stadt an der Ill“ erwähnenswert. Die Bedeutung des Flusses und der Aufstieg der Ansiedlung werden an der lange Zeit einzigen Illbrücke, an der hohen Brücke, dargestellt. Der ganze Nord-Südverkehr, also vom Bodensee über die Alpen bis nach Italien, sowie der Ost-West-Verkehr von Tirol in die Schweiz, waren jahrhundertelang auf diese Brücke angewiesen.

Das Wasser spielte natürlich für die Wirtschaft insgesamt eine ganz wesentliche Bedeutung. So zeigen zwei Gemälde von F. X. Bobleter links und rechts vom Ausgang, nämlich „Blick in den Walgau“ und „Felsenau mit der Türkischrot-Färberei von Getzner & Co“ (beide datiert 1855) die Wichtigkeit der Wasserkraft. Interessant für aber Schwimmfreunde heute dürfte sein, dass aus dem Wasserreservoir der ehemaligen Färberei 1903 das älteste heute noch im Betrieb stehende Schwimmbad Vorarlbergs, das Schwimmbad Felsenau, wurde.

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