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Schallwende-Porträtkonzerte 2025

Theater am Saumarkt
Theater am Saumarkt ©petra.servus.at
Fr. 19. Sept. 2025, 19.30 Uhr, Theater am Saumarkt.

Arge Schallwende / Dietmar Kirchner & Wolfgang W. Lindner in Kooperation mit Theater am Saumarkt.

Schallwende-Porträtkonzert I: Musik von Elfie Aichinger, Simon Hladik, Natascha Hecher, Dietmar Kirchner, Matthias Kohler, Gerda Poppa, Judith Unterpertinger, Raimund Vogtenhuber
Interpretation: Janus Ensemble

Die Komponist:innen, die für das Janus Ensemble komponieren, begreifen Musik auch als Mittel der Reflexion und Irritation angesichts einer zunehmend aus den Fugen geratenen Welt.
In seinen Programmen verbindet das Janus-Ensemble bekannte Positionen mit jungen, eigenständigen Stimmen, die sich stilistisch frei bewegen – oft an der Schnittstelle von Neuer Musik und Jazz. Dabei entstehen lebendige Dialoge weit über Österreichs Grenzen hinaus.
Ein besonderes Anliegen ist den Kuratoren Wolfgang Lindner und Dietmar Kirchner die Sichtbarmachung von Komponist:innen, deren Perspektiven die musikalische Gegenwart entscheidend bereichern. Das Janus Ensemble fördert die Zusammenarbeit und den künstlerischen Austausch zwischen Komponist:innen in ganz Österreich und darüber hinaus. Durch diese Vernetzung entstehen vielfältige Impulse, die in den Programmen des Ensembles hörbar werden.

Interpret:innen:
Janus Ensemble

Vocals – Tanja Wurzer
Trompete, Flügelhorn – Antonia Kapelari
Altsax – Matthias Kohler
Sopransax/Baritonsax – Victoria Pfeil
Bassposaune – Paul Amann
Synthesizers – Simon Raab
E Gitarre – Robert Pockfuss
E Bass – Tibor Kövesdi
Drumset – Andi Senn
Electronics – Raimund Vogtenhuber
Leitung – Christoph Cech

Janus Ensemble

Das Janus Ensemble wurde 1996 nach der Uraufführung von Christoph Cechs Oper "Aus allen Blüten Bitternis" an der Wiener Kammeroper von allen Beteiligten gemeinsam gegründet. Jede Musikerin und jeder Musiker übernimmt Verantwortung für das Dargebotene, aus dieser Verantwortung entsteht ein persönlicher und selbstbewusster Klang. Die Orientierung an diesem Klang ist das Kriterium, nach welchen KomponistInnen eingeladen werden, für das Ensemble zu komponieren. Die so entstandenen Werke begleiten das Ensemble über längere Zeit, um einer der neuen Musik so selten zugestandene Werkverbundenheit auszudrücken. In letzter Zeit wird versucht, die Konzerte unter thematischen Schwerpunkten zusammenzufassen. Dies betrifft vor allem ein Kernanliegen des Janus Ensembles, die Verbindung von komponierter mit improvisierter Musik. Unter dem Motto "improvisierende Komponisten" sind für das Ensemble Schreibende als Improvisatoren in ihren eigenen, aber auch in nicht von ihnen selbst verfassten Strukturen zu hören. Unter dem Motto "Groove und neue Musik" wird der Ästhetik konkreter Rhythmik wieder ein Platz im Neue-Musik-Geschehen verschafft. Unter dem Motto "Correctness" erweist sich das - scheinbar - Altmodische in seiner Authentizität erfrischend, ehrlich und - neu !
https://janus-ensemble.com/


Sa. 20. Sept. 2025, 19.30 Uhr, Theater am Saumarkt
Schallwende-Porträtkonzert II:
Galgenhumor
Musik von Elfie Aichinger, Christoph Cech,  Viola Falb, Dietmar Kirchner, Anna Maly, Roozbeh Nafisi, Gerda Poppa u.a. 

Interpretation: Janus Ensemble
Sprecherin Renate Burtscher
Die zeitgenössische Gesellschaft ist von Klimakrise, Krieg, Armut und Spaltung gekennzeichnet. Sie haben traumatisierende und lähmende Auswirkungen auf die Menschen.
Galgenhumor aber gilt als eine spezifische Reaktion auf Situationen, in denen es kaum Möglichkeiten der persönlichen Bewältigung gibt.Indem über das Unvermeidliche oder Schreckliche gelacht wird, kann eine gewisse Distanz und damit eine Perspektive zurückgewonnen werden, ein Gefühl von emotionaler Widerstandskraft im Sinne von „Empowerment“. Galgenhumor ermöglicht es den Betroffenen, die Opferrolle zu durchbrechen und ihre eigene Menschlichkeit und Würde zu bewahren.
Der Humor fungiert als ein Schutzmechanismus, um die Angst oder den Schmerz zu mildern und die Macht über die eigene Reaktion zurückzugewinnen.

Namhafte Komponist:innen, ein renommiertes Ensemble, eine Sprecherin und junge Nachwuchskomponist:innen sind eingeladen, sich diesem Thema zu widmen und sich humorvoll, selbstironisch, transdisziplinär auf die aktuelle Situation, auf soziale, politische, ökologische Misstände zu beziehen und darauf künstlerische Statements zu kreieren, die dem Publikum nicht nur intensiven Hörgenuss bieten, sondern auch zur Auseinandersetzung mit brisanten Themen der Gegenwart anregen.
Vertont werden Gedichte von Robert Frost, Karl Kraus, Heinrich Heine, Marlene Streeruwitz u.a.

Janus Ensemble
Violine -Joanna Lewis -
Klarinette, Eb
Klarinette, Bassklarinette - Elena Arbonies Jauregui
Kontrabass - Tibor Kövesdi -
Sprecherin - Renate Burtscher


Biographien:
Elfie Aichinger, Klavierstudium am Mozarteum/Salzburg, klassische Gesangsausbildung am Mozarteum Salzburg und an der Wiener Musikhochschule, Klavier- und Gesangsdiplom, 1984 Gründungsmitglied des Trios JUBILO ELF, Vokalexperimente, erste Kompositionen, Gründung der eigenen Formation AMES (ausschließlich eigene Werke),
seit 1987 internationale Auftritte mit ihren Bands JUBILO ELF, Trio Aichinger-Machacek-Coleman,

AMES, Memorable Incident, New Vocal Music Ensemble, Drintakein, EAQ feat. Don Byron, CORE u.v.a.

Kompositionen und Auftragswerke u.a. für die Wiener Festwochen, Brucknerhaus u.a.
Lehrauftrag an der Anton Brucknerprivatuniversität und an der Wiener Musikuniversität.

Aichinger arbeitet spartenübergreifend mit dem bildenden Künstler IRIG und  den Autorinnen Anna Hauer und Katrin Mackovski. www.elfi-aichinger.com

Renate Burtscher hat am Mozarteum in Salzburg Musikerziehung und Gesang sowie an der Universität Salzburg Romanistik studiert. Anschließend arbeitete sie einig Jahre als AHS-Lehrerin in Vorarlberg und Niederösterreich. Burtscher war als Choristin aktiv u.a. mit dem Arnold Schönberg Chor in Wien. Langjährig Moderatorin und Sendungsgestalterin beim ORF, Ö1, z.B. der Sendung „Pasticcio“.

Christoph Cech
, geboren 1960 in Wien, Pianist und Komponist,  Studium Klavier, Rhythmik, Schlagwerk, Tonsatz und Jazztheorie am Konservatorium der Stadt Wien, Mitbegründer, Pianist und Komponist zahlreicher Ensembles wie dem Janus Ensemble. Zahlreiche Aufführungen seiner Arbeiten u.a. auch durch das Symphonische Orchester Vorarlberg, Lehrauftrag Tonsatz an der Universität für Musik und darstellenden Kunst in Wien, Direktor des Instituts für Jazz und improvisierte Musik an der Bruckneruniversität Linz, Habilitation Fach Jazzkomposition.

Viola Falb, lebt und arbeitet in Wien, studierte Saxophon Klassik und Popularmusik an der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien, Jazzkomposition an der Privatuniversität Anton Bruckner in Linz und Jazztheorie an der Musik und Kunst Privatuniversität Wien.
Studienaufenthalte führten sie an die Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin (Gebhard Ullmann, Hayden Chisholm), New York (Steve Lehman, Chris Potter, Ellery Eskelin, Hal Crook,...) und Bern (Django Bates).
Mit FALB FICTION gründete Viola Falb ihre erste eigene Band, die ihr ermöglichte ihren Kompositionen eine Stimme zu verleihen. Die Intensität der Improvisationen und das überzeugende Zusammenspiel der Formation überwältigten das Publikum und die Fachpresse und so wurde FALB FICTION 2006 zum European Newcomer des Jahres gewählt.
„... Als Komponistin ist Falb ohnedies eine Klasse für sich. Ohne je überkontrolliert zu wirken, basieren ihre Stücke stets auf klaren Ideen und Strukturen, aus denen sich auch die expressiven Momente logisch ergeben. „ (Falter)

Natascha Hecher (*1996) begann ihren musikalischen Weg in Richtung Jazz an der MS Hollabrunn, wo sie seit 2008 zuerst bei Martin Haslinger und dann bei Viola Falb Saxophon Unterricht erhielt. Sie wirkte u.a. vier Jahre lang im Jugendjazzorchester NÖ unter der Leitung von Andreas Pranzl als Saxophonistin mit. Diese Erfahrung beeinflusste die damalige Kindergartenpädagogin in ihrer Entscheidung an die ABPU Linz zu gehen. Seit 2021studiert sie bei Christian Kronreif (Jazz Saxophon), bei Agnes Heginger (Jazz Gesang) & bei Christoph Cech (Schwerpunkt: Jazz Komposition).


Simon Hladik - Auf der Suche nach seiner eigenen Musik lernte Simon Hladik von klein auf klassische Gitarre, studiert jetzt an der Anton Bruckner Universität Jazz-Saxophon mit den Schwerpunkten Jazz-Klavier und -Komposition, ist Gründungsmitglied des langjährigen Progressive Rock Projekts „ShiveringFit“ und Teil des „Dono Collective“. Während seiner Reise nach Taiwan lernte er traditionelle Musik auf der Dong Xiao und widmet sich nun vermehrt der Komposition.

Dietmar Kirchner absolvierte sein Kompositionsstudium an der renommierten Anton Bruckner Privatuniversität. Während seiner Laufbahn erhielt er zahlreiche Arbeitsstipendien und Kompositionspreise, die sein Schaffen förderten.

Seine Werke wurden von verschiedenen namhaften Ensembles in Auftrag gegeben und aufgeführt, darunter das Janus Ensemble Wien, das Reconsilorchester Wien, das Ensemble Plus Vorarlberg, das Koehne-Quartett, das Vienna Reed Quintet und Sonus Brass. Kirchners Kompositionen zeichnen sich durch ihren einzigartigen Stil und ihre klangliche Vielfalt aus, was ihn zu einem gefragten Komponisten in der zeitgenössischen Musikszene macht.

Matthias Kohler, Saxophonist und Komponist, (*1983), lebt seit seinem Studium an der Hochschule der Künste in Bern bzw. Köniz. Mit diversen Bands und als Solist tritt er regelmässig in der Schweiz und im Ausland auf, u.a. als Artist in Residence in Singapur, den USA, Frankreich und Japan, sowie auf diversen Tourneen. Nebst sporadischen Auftritten als Sideman hat er insbesondere als treibende Kraft hinter diversen Produktionen eine Marke gesetzt, nota bene Nodog «w.o.o.f.» (2009), KohlerMaag «Extracurricular Activity» (2014), This Is Pan «[this is pan]» (2015), Henry Popcorn Trio «Tijuana Gift Shop EP» (2017), KohlerMaag «Absence Is the Colour of Black» (2017), This Is  Pan «The Hudson Suite» (2018), BOWHUNTER (2020), This Is Pan «Animal Heart» (2021) und This Is Pan «Taller in Your Dream» (2024).


Anna Maly (geb. 1986 in einer Alpenstadt in Vorarlberg) ist Klangkomponistin und Forscherin. Als Elektrotechnik-Toningenieurin (abgeschlossen 2014) ist sie in der Forschung im Bereich der akustischen Signalverarbeitung tätig. Seit einigen Jahren widmet sie sich der elektroakustischen Musik an der KUG, wo sie bei Gerhard Eckel und Marko Ciciliani studiert. Im Versuch neue Klänge zu erschaffen nutzt sie die Vereinigung dieser beiden Gebiete. Derzeit wendet sie vor allem Methoden aus der Sprachsignalverarbeitung auf die Singstimme an und hat so ein Instrument geschaffen, welches diese auf eine Art verändert und neu zusammenbaut, wie es der natürlichen Stimme nicht möglich ist.

http://annamaly.mur.at/

Roozbeh Nafisi,
Gewinner des Gustav-Mahler-Kompositionspreises, ist ein Künstler, der Improvisationen zur Entwicklung von Kompositionen nutzt. Collage, Mixed-Media und interdisziplinär sind einige der Begriffe, die seine Arbeitsweise beschreiben. Zu seinem "Material" gehören Klänge, Worte und Visionen. Roozbeh Nafisi spielt Santur und Santur Nimi (ein von ihm entworfenes Santur in halber Größe). Er studierte Komposition, Santur und Musikwissenschaft in Iran, Kalifornien, Deutschland, Japan, Estland und Österreich. Bis 2022 war er Lehrbeauftragter an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien.


Gerda Poppa
wurde 1963 in Feldkirch geboren, Orgelstudium am Vorarlberger Landeskonservatorium (heute Stella Vorarlberg), Kompositionsstudium bei Prof. Herbert Willi am Landeskonservatorium, 2015 Abschluss mit Auszeichnung.
Ihr Oeuvre umfasst zahlreiche weltliche und geistliche Kompositionen und Auftragswerke unter anderem für Ensemble Plus, den Wiener Concert-Verein, das Janus Ensemble und das Symphonieorchester Vorarlberg. Aufführungen u.a. Oratoriums „OmegAlpha“ (2022) Basilika Rankweil.
Vorarlberger Kompositionspreis 2024!

Judith Unterpertinger (* 1977, Österreich) studierte Komposition und Klavier bei Christoph Cech, Gunter Waldek und Martin Stepanik an der Bruckner Universität Linz, sowie Philosophie bei Michael Benedikt an der Universität Wien. Tätig als Komponistin, Pianistin und Performancekünstlerin. Realisierung musikalisch-performativer Architekturen. Auseinandersetzung mit soziologischen und städtischen Zustandsformen. Untersuchungen vom Verhältnis der Künste zueinander wie Musik, Tanz und bildender Kunst. Werkliste umfasst Ensemblestücke, Kurzopern, Klanginstallationen, Fotografien/Zeichnungen und Performances. Veröffentlichungen auf renommierten und UndergroundLabels. Kompositions und Performanceaufträge erhalten vom Janus Ensemble, ORF, Klangspuren Schwaz, Festival EchtFalsch, 4020Festival, Soundings, Linz09, E_may, Chicago Sound Map u. a. Als Instrumentalistin in Ensembles verschiedenster Ausprägung tätig, von filigraner Improvisation bis Industrial/Noise: No Business For Dogs, krillit+, deepseafishK, Hauf / Hess / Jackson / Juun, Burning Wood, The London Improvisers Orchestra u. a. Lebt und arbeitet zur Zeit in Obertraun.

Raimund Vogtenhuber ist Komponist und Medienkünstler. Erste musikalische Erfahrungen als Gitarrist in Jazz- und Rockbands. Experimente mit verschiedenen Aufnahmemedien, erste kompositorische Versuche. Bachelorstudium Audiovisuelle Gestaltung, Jazzkomposition (Christoph Cech) und klassische Komposition (Erland Freudenthaler) in Linz. Masterstudium in Zürich bei Isabel Mundry (Komposition) und Germán Toro-Pérez (Elektroakustische Komposition).

Projekte zwischen zeitgenössischer Musik, Medienkunst und Elektronischer Musik mit Auftritten u. a. beim Musikfestival in Luzern, Ars Electronica, Borgy&Bess in Wien, Jazzfestival Ulrichsberg. Besuch von Symposien und Meisterkursen in Darmstadt, Donaueschingen, Experimentalstudio Freiburg und Impuls Festival Graz. Komposition von kammermusikalischen Stücken, audiovisuellen Projekten, Performance- und Theaterprojekten.

Zur Zeit Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Zürcher Hochschule der Künste, Institute for Computer Music and Sound Technology.

Nominiert für Digital Sparks 2006; Talentförderungspreis Oberösterreich 2010; Staatstipendium für Komposition 2011; 2. Preis ZHdK Kompositionswettbewerb

Kontakte
https://schallwende.at/
https://www.facebook.com/Schallwende-Festival-für-Neue-Musik
www.saumarkt.at


Über die Kuratoren des Festivals
Dietmar Kirchner & Wolfgang W. Lindner / Arge Schallwende
Zwei renommierte Vorarlberger Musiker und Komponisten, Dietmar Kirchner und Wolfgang W. Lindner, zeichnen für die Schallwende Porträtkonzerte verantwortlich: Im Mittelpunkt stehen Vorarlberger Komponist:innen, die im Bereich Neue Musik tätig sind. Ein Teil der dabei präsentierten Werke stellen Uraufführungen dar. Zudem ist Internationalität und Vernetzung Teil der Aufgabe des Festivals. Der Musikvermittlung kommt in diesem Rahmen eine ganz besondere Bedeutung zu.

https://schallwende.at/

Damit es für viele neue Werke einen ‚Anfang‘ gibt, einen so dringend notwendigen ‚Diskurs‘, dafür braucht es ein Festival für Neue Musik in Vorarlberg.“

Dietmar Kirchner & Wolfgang W. Lindner

Karten: laendleticket.com

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