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Schäden nach Zugsunglück in Klosterneuburg: Betrieb erst wieder am Christtag

An der Unfallstelle in Kritzendorf in der Gemeinde Klosterneuburg (Bezirk Tulln)
An der Unfallstelle in Kritzendorf in der Gemeinde Klosterneuburg (Bezirk Tulln) ©APA/HERBERT P. OCZERET
Folgenschwerer Unfall: Bei dem Zugsunglück auf der Franz-Josefs-Bahn in Kritzendorf (Stadtgemeinde Klosterneuburg, Bezirk Tulln) am Freitagabend ist auch der Unterbau stark beschädigt worden. Eingleisiger Betrieb werde daher voraussichtlich erst ab dem Christtag in der Früh wieder möglich sein.
Kritzendorf: Züge kollidierten
Bilder der Unfallstelle
Zwölf Verletzte - Ermittlungen
Bergung ist im Gange

Dies sagte ÖBB-Sprecher Roman Hahslinger am Samstagnachmittag zur APA. Die Bergungsarbeiten dauerten an und “gehen voran”.

Schaden durch Zugsunglück: Einige Millionen Euro

Eine Untersuchungskommission erhob die Ursache der seitlichen Kollision eines REX und eines Cityjets. Laut Hahslinger waren beide Garnituren nach Wien unterwegs gewesen und bei dem Unfall aus den Gleisen gesprungen. Beim REX stürzten zwei Waggons gänzlich um, ein dritter neigte sich zur Seite. Ein Schadenssumme stand noch nicht fest, es sei jedoch von einigen Millionen Euro auszugehen, sagte der Sprecher. Im Abschnitt Klosterneuburg- Weidling – St. Andrä-Wördern bestand weiterhin ein Schienenersatzverkehr mit Autobussen.

Bei der Kollision wurden nach Angaben des Roten Kreuzes und der ÖBB vier Personen mittelschwer und acht weitere leicht verletzt. Ein Großaufgebot an Rettungskräften stand im Einsatz. Ein Opfer mit Kopfverletzungen wurde von “Christophorus 2” abtransportiert.

Großeinsatz an Unfallstelle in Kritzendorf

Das Rote Kreuz hatte laut Sprecherin Sonja Kellner neun Notärzte (inklusive dem Mediziner an Bord von “C 2”), 21 Rettungsfahrzeuge und 60 Sanitäter nach Kritzendorf entsandt. Drei Feuerwehren rückten mit 70 Mann aus, sagte Franz Resperger vom Landeskommando. Auch ein Polizeihubschrauber wurde an die Unfallstelle beordert.

Zugsunglück: Spekulationen über die Ursache

Als “nicht angebracht, allzu vorschnell menschliches Versagen in den Raum zu stellen”, hat der Vorsitzende der Gewerkschaft vida, ÖBB-Konzernbetriebsratsvorsitzender Roman Hebenstreit am Samstag Spekulationen zu der Kollision bezeichnet. Der Bericht der Unfallkommission müsse abgewartet werden. Es dürfe nicht schon im Vorhinein zu Mutmaßungen über Schuldfragen kommen, stellte Hebenstreit in einer Aussendung fest. Dass auch ein technisches Gebrechen die Kollision verursacht haben könnte, sei noch nicht auszuschließen. Gleichzeitig forderte der vida-Vorsitzende eine rasche und gründliche Untersuchung der Unfallumstände durch die zuständigen Behörden.

“Wir vermuten, dass die Ursache in einem menschlichen Fehler zu suchen ist, nicht in einem technischen Gebrechen. Aber das wird in den nächsten Tagen noch verifiziert”, hatte Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) am Freitagabend zur APA gesagt.

(apa/red)

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