Der SCR Altach darf nach dem Pokalsieg von RB Salzburg in der ersten Runde der Europa-League-Qualifikation antreten. Die ganz großen Gegner warten dort aber zunächst nicht.
Zwar spielen mit Roter Stern Belgrad, den Glasgow Rangers oder dem liechtensteinischen Nachbar FC Vaduz durchaus klangvolle Namen in der ersten EL-Qualifikationsrunde. Dass der SCR auf eines dieser Teams trifft, ist jedoch in Runde eins nicht möglich.
Altach geht großen Namen aus dem Weg
Grund dafür ist der Modus des Wettbewerbs: In der ersten Runde werden die 50 Teams mit dem höchsten Uefa-Clubkoeffizienten als gesetzt eingestuft, wodurch ein direktes Duell der Topmannschaften ausgeschlossen ist. Besagter Koeffizient errechnet sich aus den Leistungen des Vereins auf europäischer Ebene in den letzten fünf Jahren und dem Länderkoeffizienten des jeweiligen Verbandes. Der SCR Altach wird zu diesen gesetzten Clubs gehören.
Bei den verbleibenden 50 Mannschaften handelt es sich fast ausschließlich um hierzulande völlig unbekannte Vereine. Bekanntester Name dürfte noch der irische Rekordmeister Shamrock Rovers sein. Andere Kandidaten, etwa Tschichura Satschchere (Georgien), der MFK Ružomberok (Slowakei) oder Sūduva Marijampolė (Litauen), dürften selbst eingefleischten Fans kaum bekannt sein. Wenige Teilnehmerplätze sind derzeit auch noch offen, da in manchen Ländern die Wettbewerbe noch laufen.
Kuriositätenkabinett Europa League
Wenn man sich mit diesen potenziellen Altach-Gegnern beschäftigt, taucht man in die kuriosesten Abgründe des internationalen Profifußballs ein. Pures Chaos etwa herrscht derzeit in Bulgarien: Als zweiter der dortigen Meisterschafts-Playoffs hatte sich eigentlich der ZSKA Sofia einen Platz in Runde eins der Europa-League-Qualifikation gesichert. Lokalrivale Levski Sofia sollte als Drittplatzierter ein Entscheidungsspiel um den zweiten bulgarischen EL-Starplatz gegen Wereja Stara Sagora bestreiten. Dann aber verweigerte die UEFA dem ZSKA Sofia wegen Verstößen gegen das Financial Fairplay das Startrecht. Man hätte annehmen sollen, dass Levski Sofia als Meisterschaftsdritter nun nachrückt, aber weitgefehlt: Stattdessen vergab der bulgarische Verband den Starplatz an das viertplatzierte Team FC Dunaw Russe. Levski Sofia soll weiterhin das für den vierten Juni angesetzte Entscheidungsspiel bestreiten, hat aber bereits mit einem wütenden Protestschreiben Einspruch gegen diese Entscheidung des Verbandes eingelegt.
Auch auf Altachs mögliche Gegner hat dieses Hickhack Auswirkungen, denn während Levski Sofia gesetzt wäre, kämen der FC Dunaw Russe oder Wereja Stara Sagora als Kontrahenten der Rheindorfer in Frage.
Das am weitesten entfernte Ziel würde übrigens in Aserbaidschan liegen. Wer den Ort Zirya bei Baku besuchen will, legt von Altach aus satte 4.276 Kilometer zurück – wohlgemerkt für eine Strecke. Aber auch Kapan (Armenien, 4.012 Kilometer), Jerewan (Armenien, 3.942 Kilometer), Satschchere (Georgien, 3.589 Kilometer) oder Reykjavik (Island, 3.580 Kilometer) liegen nicht gerade in der Nachbarschaft. Duelle mit Nova Gorica (Slowenien, 498 Kilometer) oder den luxemburgischen Teams (rund 550 Kilometer) würden verglichen damit fast schon wie Derbys anmuten.
Interaktive Karte: Altachs mögliche Europa-Ziele!
(Red.)
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