Sampras sagte Good bye
Nach 64 Turniertiteln, darunter 14 Grand-Slam-Triumphe, und 286 Wochen an der Spitze der Weltrangliste schloss sich bei den US Open der Kreis: 13 Jahre nach seinem ersten Major-Titel und ein Jahr nach seinem letzten Sieg ebenfalls in New York verabschiedete er sich von seinen Fans.
„Ich habe im vergangenen Jahr einen Prozess durchgemacht. Und der ist nun vorbei, ich bin 100-prozentig zurück getreten. Ich habe Tennis immer geliebt und es gespielt seit ich sieben Jahre alt war. Good bye zu sagen ist nicht einfach, aber in meinem Herzen weiß ich, dass es nun Zeit ist“, erklärte Sampras unter Tränen. Die endgültige Entscheidung sei ein paar Monate vor Wimbledon gefallen. Da wollte er wieder mit dem Training beginnen, doch nach drei Tagen habe er gefühlt, dass er nicht mehr mit dem Herzen dabei war. „Es war einfach nicht mehr in meinem Blut.“
Vermissen wird er das Spielen, den Wettkampf und ein Finale in Wimbledon oder in Flushing Meadows vor 20.000 Zuschauern zu bestreiten. Seine größte Enttäuschung und seinen glücklichsten Augenblick sieht er im Rückblick jeweils im Vorjahr: „Mein schlimmster Moment war die Niederlage gegen Bastl in Wimbledon (2. Runde). Danach war ich wirklich down. Zwei Monate später hier zu gewinnen war der größte Moment. Es war wie Nacht und Tag.“ Nach eineinhalb Jahren ohne Titel in New York noch einen Grand-Slam-Titel draufsetzen zu können war wohl der würdigste Abschluss seiner Karriere.
Als Enttäuschung bezeichnet er freilich auch die French Open, die in seiner eindrucksvollen Titel-Sammlung fehlen. In 13 Versuchen erreichte er lediglich ein Mal das Semifinale. Doch die vielen Glanzpunkte in seiner Karriere überstrahlen dieses Manko. Auch ein Björn Borg hat beispielsweise nie die US Open gewonnen.
Bei der abendlichen Verabschiedung feierten die US-Amerikaner ihren Sporthelden in gewohnt pathetischer Manier. Ein Zeppelin kreiste über dem Stadion und würdigte in Leuchtschrift die Großtaten der Tennis-Legende ebenso wie ein Video mit den größten Szenen und nicht zuletzt die früheren Rivalen Boris Becker, John McEnroe und Jim Courier, die allesamt auch noch einmal auf den Center Court gekommen waren.
„Bevor du nach Wimbledon gekommen bist, hat mir der Court gehört. Du hast mir die Schlüssel gestohlen“, scherzte der in den USA immer noch sehr beliebte Becker und McEnroe fragte noch einmal bei Sampras nach: „Willst du das wirklich tun?“
Schon beim Einmarsch auf den Court hatte der Superstar dieses Sports seinen Abschiedstränen freien Lauf gelassen. Nachdem er sich gefasst hatte, wandte er sich noch einmal an seine Fans. „Ich bin sehr berührt von all den Kommentaren und den Worten von Boris, John und Jim. Es ist sehr schwer, aber ich freue mich auf das nächste Kapitel meines Lebens“, sagte er und absolvierte mit seinem zehn Monate alten Sohn Christian Charles eine letzte Ehrenrunde auf dem Schauplatz seiner Leidenschaft. Wie hatte er zuvor in seiner Abschiedspressekonferenz gemeint? „Es ist nicht schmerzhaft, aber emotional. Es ist ein geschlossenes Kapitel, aber immer noch ist ein Teil von mir da draußen.“
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