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„Samia“ thematisiert Ängste einer Jugendlichen

Mit ihrem Kurzfilm möchten die Jugendlichen ein Bewusstsein für die psychischen Probleme junger Menschen schaffen
Mit ihrem Kurzfilm möchten die Jugendlichen ein Bewusstsein für die psychischen Probleme junger Menschen schaffen ©Laurence Feider
Schülerinnen der HLS Dornbirn haben einen Kurzfilm über psychische Probleme gedreht.
Kurzfilm "Samia" HLS Dornbirn

Dornbirn. Samia ist die Außenseiterin in der Klasse, sie wird gemobbt, fühlt sich in ihrem Körper nicht wohl und wird von ihren Mitschülern immer mehr in die Enge getrieben. Schließlich lässt sie sich überreden, eine App herunterzuladen, die ihre verbleibende Lebenszeit anzeigt und bricht unter dem psychischen Druck zusammen. So lässt sich der Kurzfilm, den Schülerinnen der II HLS (Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe mit Schwerpunkt Sozialmanagement) Dornbirn gedreht haben, in wenigen Sätzen zusammenfassen.

Workshop an der Schule

Der Film entstand im Rahmen eines zweitägigen Filmworkshops, bei dem die Schüler von Reinhard Zach begleitet wurden. Das Thema war den Jugendlichen freigestellt. „Am ersten Tag sammelten wir Ideen und entschieden uns, mit unserem Film Einblick in die Psyche einer Jugendlichen zu geben“, erzählt Fiona Greussing (15 Jahre). Inspiration lieferte der Horror-Thriller „Countdown“ – die Schüler entwickelten eigene Charaktere und schrieben das Drehbuch selbst. „Wir wollten zeigen, welche Auswirkungen der Gruppenzwang auf eine Person haben kann und was man mit unbedachten Bemerkungen bewirken kann. Schauplatz ist eine Schulklasse“, erklärt Valentina Walch (16). Folgende Themen sollten beleuchtet werden: Anorexie, Mobbing, Freundschaft, problematische Apps und psychische Grenzen.

Alles in Eigenregie

In einem Casting wurden die Rollen verteilt und der zweite Tag des Workshops wurde für die Verfilmung genutzt. „Wir haben alles selbst gemacht: Kamera, Ton, Licht, Regie, Kulissen, Styling und Musik. So hat wirklich jeder aus unserer Klasse – vor, hinter und neben der Kamera – mitwirken können“, betont Naemi Amann (15). Eine Schülerin setzte sich kurzerhand ans Klavier und komponierte die Filmmusik. Professionell geschnitten wurde der Kurzfilm von Workshopleiter Reinhard Zach, der mit dem Ergebnis sehr zufrieden war: „Trotz der Dramatisierung durch das Drehbuch, gelingt es den Schülern sehr persönliche Probleme sichtbar zu machen.“

Film im Unterricht nutzen

Der Kurzfilm war eigentlich für den „Eigenbedarf“ gedacht, nahm dann aber eine eigene Dynamik. Mit dem Einverständnis der Schüler wurde er im Fernseh-Sender dorfTV ausgestrahlt, beim Jugendprojektwettbewerb Vorarlberg eingereicht und auf YouTube veröffentlicht. „Zuerst haben wir uns an die Idee gewöhnen müssen, dass jeder unseren Film sehen kann. Wir möchten jedoch damit ein Bewusstsein für die psychischen Probleme junger Menschen schaffen“, meint Stefanie Fink (15). Die Direktorin der HLS Dornbirn könnte sich sogar vorstellen, dass der Film von anderen Schulen im Unterricht genutzt wird. „Der Film ist auf YouTube für alle zugänglich. Er könnte als Starting Point genutzt werden, um über die thematisierten Probleme junger Menschen zu sprechen“, so Dagmar Waibel-Mätzler.

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