Salzburg-Wahl: Wahlkampfauftakt der Grünen

"Dieser Wahlkampf wird ein Klimawahlkampf", betonte die Spitzenkandidatin und grüne Landessprecherin Martina Berthold und zeigte sich überzeugt: "Nur mit uns gibt es eine ehrliche und ernst gemeinte Klimapolitik." Für das Liebäugeln von ÖVP und SPÖ mit den Freiheitlichen zeigte sie keinerlei Verständnis.
Grüne feierten Wahlkampfauftakt zur Salzburg-Wahl
"Es ist Zeit zu handeln. Aber die Energiewende geht viel zu langsam." Die jungen Menschen, die heute für den Klimaschutz auf die Straße gegangen sind, seien wütend und enttäuscht. Sie wolle darum beharrlich sein, am Thema dran bleiben und unter dem Motto "Gemma Salzburg!" Dampf machen, sagte Berthold. "Im Salzburger Landtag sehe ich hier kein Feuer - oder nur dann, wenn es ums Verhindern geht. Da sitzen vor allem die Bremser und Blockierer." Zugleich rollen ÖVP und SPÖ im Land der FPÖ den blauen Teppich aus. "Doch nur wer Grün wählt, sagt nein zur Kickl-Koalition."
Umsetzung des Masterplans Klima und Energie dauere zu lang
Die Umsetzung des Masterplans Klima und Energie des Landes dauere zu lang. Um die Energiewende im Bundesland und den Ausstieg aus den fossilen Energien voranzutreiben, hält es Berthold für realistisch, 50 Windräder bis ins Jahr 2030 in Salzburg zu errichten. Ein ehrgeiziges Ziel: Noch dreht sich im Bundesland kein einziges Großwindrad. Zugleich sollen auf allen Dächern, wo es möglich ist, Sonnenkraftwerke entstehen. "Und wir werden uns konsequent für Artenschutz und Biodiversität einsetzten." Und Berthold richtete ÖVP und FPÖ im Land aus: "Finger weg von der Landesumweltanwaltschaft." Beide Parteien wollen die unabhängige Einrichtung schwächen oder gar abschaffen.
Werner Kogler als Hauptredner in Salzburg
Als Hauptredner vor rund 120 Gästen waren am Freitagabend EU-Parlamentarierin Sarah Wiener und Vizekanzler Werner Kogler geladen, anwesend war viel grüne Parteiprominenz aus Salzburg und anderen Bundesländern. Kogler sparte in seiner Rede nicht mit Seitenhieben gegen die FPÖ und alle, die gerne mit ihr koalieren würden. In der aktuellen Kriegs- und Krisenzeit gebe es unter den Menschen mehr Sorgen, mehr Ängste und mehr Unsicherheit. "Dafür muss man Verständnis haben. Wir haben aber kein Verständnis für jene, die das ausnützen und ein falsches Spiel damit treiben."
Zugleich müsse man hinterfragen, wer Österreich in die hohe Abhängigkeit vom russischen Gas gebracht habe. "Die gleichen Gruppen und Lobbys sind es nämlich nun, die jetzt der Klimaministerin erklären, wie es in die Zukunft gehen soll." Damit etwas weiter gehe, müsse man diese "Bremser, Lobbyisten und Beitragstäter" vor den Vorhang schieben.
Heilig-Hofbauer: "Es wird arschknapp"
"Es wird arschknapp", prophezeite schließlich auch der Salzburger Landesparteigeschäftsführer Simon Heilig-Hofbauer. "In Salzburg werden zwei oder drei Prozent auf der einen oder anderen Seite entscheiden, welche Mehrheiten nach der Wahl möglich sind. Und darum müssen wir in den nächsten Wochen rennen."
Die Salzburger Grünen hatten bei der Landtagswahl im April 2018 nach ihrem fulminanten Wahlerfolg fünf Jahre zuvor einen dramatischen Absturz erlebt. 9,3 Prozent der Stimmen (und ein Regierungssitz) war aber ihr immer noch das zweitbeste Ergebnis in der Parteigeschichte.
(APA/Red)
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