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Salatpreise ziehen bereits an

Die Hochwasserschäden bei heimischem Gemüse - in erster Linie in den wichtigen Anbaugebieten Eferdinger Becken sowie Machland - machen sich bereits bemerkbar.

Vor allem bei Salat zeichnet sich für die kommende Woche bereits eine Verteuerung der Großhandelspreise um bis zu 100 Prozent ab. Bei den übrigen Gemüsesorten und vor allem bei Kartoffeln werde die weitere Entwicklung vom übrigen europäischen Angebot abhänge, sagte Karl Nehammer, Vorstand der LGV Frischgemüse Wien. Beim Gemüsekonservenhersteller Efko könnte der Ausfall von rund einem Viertel der Gurkerlernte nach ersten Schätzungen bis zu 500.000 Euro kosten.

In der jetzigen Haupterntezeit werden bis zu 80 Prozent des Gemüseverbrauchs aus heimischem Anbau gedeckt. Paradeiser bzw. Paprika kommen zusätzlich vor allem aus Spanien und Italien. Salat- bzw. Gurken-Engpässe werden vor allem aus Deutschland, Belgien und Holland gedeckt. Nachdem in Deutschland ebenfalls in einigen Anbaugebieten Hochwasser aufgetreten ist, könne es nun zu stärkeren Preiserhöhungen kommen, so Nehammer. Lagen die Durchschnittspreise bei Salat im Großhandel in der Vorwoche noch zwischen 33 und 36 Cent, wird für die Woche 0,52 bis 0,65 Cent erwartet.

Beim Eferdinger Gemüsevermarkter Efko, der in normalen Jahren rund 4 Mill. kg Gurkerl verarbeitet, wird bei den Vertragsbauern durch das Hochwasser heuer rund ein Viertel der Ernte ausfallen, schätzte Prokurist Hans Götzenberger. 65 Prozent seien bereits eingebracht, etwa 10 Prozent werde man aus den nicht überfluteten Gebieten im Eferdiner Becken noch bekommen. Bei Karotten – die vor allem im Machland angebaut werden – und Kraut sei der Schaden noch nicht klar, die Qualität könnte jedoch durch die Überflutungen ebenfalls gelitten haben, so Götzenberger. Für die Beschaffung von Ersatzware werde – je nachdem wie groß die Ausfälle in Bayern oder Ungarns heuer sind – mit Mehrkosten bis zu 500.000 Euro gerechnet.

Qualitätsprobleme fürchten die Gemüsehändler auch bei österreichischen Kartoffeln, weil durch die starken Regenfälle der vergangenen Tage auch in Nicht-Überschwemmungsgebieten die Lagerfähigkeit leide. Die Preisentwicklung wird jedoch auch hier vom europäischen Angebot und besonders den Ausfällen im ebenfalls vom Hochwasser betroffenen Niedersachsen abhängen.

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