Das Linzer Stadion ist sein “Wohnzimmer”, mit Altach kehrt Josef “Pepi” Schicklgruber an seine alte Wirkungsstätte zurück und sagt provokant: “Im Endeffekt ist mir der LASK egal.” Was für den 42-jährigen Torhüter-Routinier zählt, sind allein die drei Punkte, die mit nach Altach sollen.
VN: Woher kommt die Definition Wohnzimmer?
Josef Schicklgruber: Ich habe beim LASK 1990 meinen ersten Profivertrag unterschrieben, bin mit dem Klub in die Bundesliga aufgestiegen und blieb 1241 Minuten ohne Gegentor (Anm. d. Red.: im Jahr 1994).
VN: Mit 22 Jahren waren Sie damals schon relativ alt.
Schicklgruber: Zuvor habe ich die Ausbildung zum Dachspengler gemacht und auch gearbeitet, während ich in Nettingsdorf gespielt habe. Der Trainer meinte zwar, ich hätte das Zeug für die Bundesliga, doch ich nahm seine Aussage nicht ernst. Nach guten Leistungen wurde ich dann zum Probetraining zum LASK eingeladen. Wir waren damals drei Torhüter, und ich wurde genommen.
VN: 29 Jahre später sind Sie der dienstälteste Spieler in der Bundesliga.
Schicklgruber (schmunzelt): Das ist vor allem die Schuld des Trainers. Eigentlich habe ich meine Karriere schon drei Mal beendet.
VN: Warum die Schuld des Trainers?
Schicklgruber: Mit Zellhofer habe ich schon beim LASK gespielt, dann hat er mir als Trainer bei Pasching sehr geholfen. Irgendwann wollte ich ihm das zurückgeben. Als dann sein Anruf kam und er sagte: “Komm nach Altach, war die Zeit gekommen.”
VN: Wie groß ist der Druck, gegen den LASK unbedingt gewinnen zu müssen?
Schicklgruber: Gegen Sturm hatten wir drei Punkte eingeplant, jetzt müssen wir sie halt in Linz holen. Ich bin Optimist und überzeugt, dass wir jeden schlagen können. Vielleicht spielen wir einmal nicht so schön und gewinnen dafür. Sieben Punkte brauchen wir noch, dann bleiben wir oben.
VN: Ist Ihre fast stoische Ruhe im Tor eine Sache der Routine?
Schicklgruber: Klar, sie hat sich über die vielen Jahren entwickelt. Heute kann ich das Spiel einfach besser lesen. Ich sage auch immer: Es gibt nur gut und schlecht, nicht aber jung und alt. Ein Dino Zoff ist auch mit 42 Jahren Weltmeister geworden.
VN: Und welches Ziel haben Sie mit 42 Jahren?
Schicklgruber: Ich bin noch nie in meiner Karriere abgestiegen. Das bleibt auch in Altach so. Dafür brauchen wir noch sieben Punkte.
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