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Rund 800 Einsatzkräfte sollen am Sonntag den vermissten Arian suchen

©APA/dpa; PI Rotenburg;
Bei der Suche nach dem vermissten Arian aus dem niedersächsischen Bremervörde-Elm in Deutschland haben die Einsatzkräfte am Sonntag die bisher größte Suchaktion gestartet.
800 Einsatzkräfte suche nach Arian
Suche geht mit neuer Strategie weiter

Seit dem Vormittag durchsuchen rund 800 Helfer das Gebiet nördlich des Wohnorts des Vermissten, sagte eine Polizeisprecherin am Sonntag im Lagezentrum in Bremervörde-Elm. Zuvor blieb die Suche nach dem Kind auch in der Nacht auf Sonntag erfolglos.

Die neue Aktion habe um 9.00 Uhr in Kranenburg, einige Kilometer nördlich von Elm, begonnen. Die Einsatzkräfte bildeten eine 1,5 Kilometer breite Menschenkette und durchstreiften das Gebiet nun vom Norden her in Richtung Elm. "Es gibt keine neuen Erkenntnisse aus der Nacht", sagte eine Polizeisprecherin zuvor.

Boote, Drohnen und Reiterstaffel

Zusätzlich seien weiter Boote und Drohen im Einsatz, so die Sprecherin. Hinzu komme am Sonntag eine Reiterstaffel. Insgesamt seien rund 1.200 Kräfte im Einsatz. Das sei die bisher größte Aktion seit Beginn der Suche vor knapp einer Woche. Die Logistik, alle Helfer von Feuerwehr, THW, Rettungskräften und der Bundeswehr an den Einsatzort zu bringen, sei enorm, so die Polizeisprecherin.

Die großangelegte Suchaktion am Sonntag ist nach Angaben der Polizei zunächst auf zehn Stunden angelegt und soll bis 19.00 Uhr gehen. Man hoffe aber natürlich, Arian vorher zu finden. "Die große Anzahl an Kräften, die wir heute noch mal haben", so die Sprecherin, "zeigt, dass wir immer noch die Hoffnung haben." Die Polizei gehe weiter nicht von einer Straftat aus.

Eltern mit bewegendem Posting

Auch die Eltern des Buben hoffen auf ein schnelles Wiedersehen und veröffentlichen ein emotionales Posting auf Facebook: „Wir glauben, dass Arian sich auf den Weg gemacht hat, um ein großes Abenteuer zu erleben. Daher bitten wir die Anwohner [...] weiterhin mehrmals täglich ihre Grundstücke, Schuppen, Gärten, Gartenlauben [...] regelmäßig zu durchsuchen.“ Die Familie hofft zudem, dass Arian ins Visier einer Überwachungskamera gerät.

Großangelegte Suchaktion

Seit dem Montagabend wird Arian, der nach Angaben der Polizei Autist ist, vermisst. Er hatte sein Elternhaus unbemerkt verlassen. Seitdem durchsuchen Hunderte Einsatzkräfte den Heimatort des Sechsjährigen und die nähere Umgebung. Eine Überwachungskamera zeichnete auf, wie der Bub nach seinem Verschwinden in einen benachbarten Wald lief.

In der Nacht zum Sonntag hatten die Einsatzkräfte wieder mit der sogenannten leisen Strategie nach Arian gesucht. Diese sei nach Polizeiangaben mit einer Expertin für Autismus abgesprochen worden. Vorher wurde unter anderem laute Musik abgespielt oder Feuerwerk abgebrannt, weil der Bub dies möge.

Keine Hinweise auf Kriminalfall

Der Polizeisprecher sagte, es gebe keine Hinweise auf einen Kriminalfall. Einen etwaigen Wolfsangriff, in der Gegend gibt es Wölfe, schloss der Sprecher aus. Ein Wolfsberater des Landkreises Rotenburg hält das ebenfalls für unwahrscheinlich. Wolfgang Albrecht sagte, Gefahr bestehe nur in Sonderfällen, etwa wenn ein Wolf sich angegriffen fühle.

(APA/VOL.AT)

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