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Rothschild-Stiftung: Stadt Wien wird geklagt

Hacker sieht der Klage einigermaßen gelassen entgegen.
Hacker sieht der Klage einigermaßen gelassen entgegen. ©APA/GEORG HOCHMUTH
Die Stadt Wien wird geklagt. Bei der Klage geht es um die 1907 gegründete Rothschild-Stiftung.
Gerichtliches Vorgehen gegen Stadt Wien

Die Stadt Wien sieht sich mit einer Klage des New Yorker Unternehmers Geoffrey R. Hoguet, einem Nachfahren der Familie Rothschild, konfrontiert. Es geht um jene 1907 gegründete Stiftung, die das bis heute existierende Neurologische Zentrum Rosenhügel errichtet hat. Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) äußerte sich am Dienstag nun erstmals zur Causa.

Hacker geht Verfahren einigermaßen gelassen entgegen

Der Ressortchef scheint dem für 20. Februar anberaumten Verfahren am Bezirksgericht Hietzing einigermaßen gelassen entgegenzusehen. "Ich gehe davon aus, dass die damals handelnden Damen und Herren die richtigen Entscheidungen getroffen haben" - und zwar "in vollem Respekt vor der Geschichte dieses Grundstücks", sagte Hacker in der Landtagssitzung.

Rothschild-Stiftung: Dabei geht es bei dem Konflikt

Im Konflikt geht es um die "Nathaniel Freiherr von Rothschild'sche Stiftung". Sie wurde gegründet, um in Wien am Rosenhügel und auf dem Areal des Maria-Theresien-Schlössels Nervenheilanstalten zu errichten und zu betreiben. Erstere besteht bis heute als Neurologisches Zentrum.

Nach der Machtübernahme durch die Nazis wurde die Stiftung aufgelöst. Bei der Wiederherstellung 1956 wurde nicht wie vor 1938 ein unabhängiges Kuratorium als Verwaltungsorgan eingesetzt, sondern der Magistrat der Stadt Wien. Diese Regelung besteht bis heute. Der Rothschild-Nachfahre will nun vor Gericht die Abberufung des Magistrates als Stiftungsverwalterin und die Wiedereinsetzung eines unabhängigen Kuratoriums durchsetzen.

Der 2001 getätigte Verkauf des Maria-Theresien-Schlössels durch die vom Magistrat geführte Stiftung an die Stadt Wien soll außerdem für nichtig erklärt werden. Und Hoguet will die Rückabwicklung einer Stiftungssatzung aus 2017, wonach bei einer Auflösung das Stiftungsvermögen der Stadt zufallen würde, um es für gemeinnützige Zwecke zu verwenden.

Wien arbeitet bis Ende der woche an Entgegnungsschrift

Gesundheitsstadtrat Hacker ging heute im Landtag mit Verweis auf das offenen Verfahren auf keine Details zu Fragen rund um die Stiftung ein. Nur soviel: "Es ist jedem Mann und jeder Frau unbenommen, gegen oder für alles zu klagen, was man mag." Seitens der Stadt werde gerade eine Entgegnungsschrift vorbereitet. Sie werde fristgerecht - also bis Ende der Woche - dem Bezirksgericht Hietzing übermittelt. "Dann schauen wir einmal, was das Gericht entscheidet." Erst danach sei es sinnvoll, die politische Debatte weiterzuführen.

(APA/Red)

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