Rotes Kreuz gegen Sparen auf Kosten der Menschlichkeit

Der steigende Andrang in den Sozialeinrichtungen mache Sorge, so das Rote Kreuz bei der Jahrespressekonferenz. Sparen sei sinnvoll, so Schöpfer, "aber nicht auf Kosten der Menschlichkeit". Jährlich werden 3,4 Millionen Einsatzfahrten durchgeführt, mit einer Gesamtdistanz von 68 Millionen Kilometern. Über 3,2 Millionen Patienten werden versorgt. Jährlich gibt es 330.000 Vollblutspenden, was 165.000 Litern Blut entspricht. Jeder könnte irgendwann auf die Hilfe anderer angewiesen sein, so der Präsident.
Rotes Kreuz: Armut kein Randthema
Österreich zählt zu den reichen Ländern der Welt, dennoch ist Armut ein zentrales Thema, merkte ÖRK-Generalsekretär Michael Opriesnig an. Er wies zudem auf die aktuell 130 bewaffneten Konflikte weltweit hin und auf Katastrophen, die durch den Klimawandel weiter zunehmen würden. In allen Krisengebieten suchen Menschen in Not Schutz beim universellen Symbol des Roten Kreuzes oder Roten Halbmondes. Von der österreichischen Politik erhofft sich das ÖRK laut Opriesnig ein klares Engagement für internationale Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit. Geplante Einsparungen nannte er als besonders schmerzhaft. "Wir hoffen inständig, dass die Waffenruhe in Gaza hält", sagte der Generalsekretär zur Lage in Nahost. Um die Not zumindest einigermaßen zu lindern, brauche es mindestens 1.000 Lkw-Ladungen pro Tag.
Viele Kinder von Armut betroffen
Astrid Kepplinger-Past, Abteilungsleiterin Unterstützung in Sozialen Notlagen beim Roten Kreuz Niederösterreich, wies darauf hin, dass von den etwa 22.000 Menschen, die allein im Bundesland bei den Ausgabestellen der "Team Österreich Tafel" versorgt würden, 42 Prozent Kinder seien, was betroffen mache. Die Zahl der Abholungen habe sich von 65.000 im Jahr 2020 auf 112.000 (2024) nahezu verdoppelt. Parallel sei die Zahl der Lebensmittelspenden um 30 Prozent gestiegen. Gerade bei den Jüngsten arbeite man intensiv daran, ihnen einen besseren Start ins Leben zu ermöglichen, betonte Kepplinger-Past. Das bedeute auch Hilfe in der Schule. Die Lernförderangebote in Niederösterreich würden aktuell etwa 8.500 Buben und Mädchen nutzen.
(APA/Red)
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